Julias Wunsch

Autor*in
VAN LIESHOUT VAN OS, ELLE ERIK
ISBN
978-3-7152-0522-9
Übersetzer*in
Götze, Monika
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Gerritsen, Paula
Seitenanzahl
28
Verlag
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2006
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der große Wunsch einer einsamen Bäuerin.

Beurteilungstext

Auf einer einsamen Insel lebt Julia in bescheidenen Verhältnissen. Jahrein, jahraus bearbeitet sie ihre Felder, hat Freude am Ernten und lebt von den Früchten ihrer Arbeit. In einem kalten, langen Winter braucht sie alle Vorräte auf, und der Hunger zieht ein in ihr kleines Haus auf dem Berg. In einer frostigen Nacht schaut sie aus dem Fenster, beobachtet eine Sternschnuppe und wünscht sich etwas. Tags darauf liegt ein Sack Mehl vor der Haustür. So geht es den ganzen Winter. Wenn das Brot aufgebraucht ist, sieht Julia wieder eine Sternschnuppe und wünscht sich einen Mehlsack. Nur ein einziges mal wir sie ein wenig leichtsinnig - am Vorabend ihre Geburtstages. Diesmal wünscht sie sich zwei Kirschtörtchen und einen rot-metallic farbenen Traktor mit Chauffeur.
In unserer stark materiell orientierten Gesellschaft ist der Leser sicher sehr verwundert über die Bescheidenheit Julias. Zunächst wünscht sie sich nur das Nötigste zum Überleben. Sie hätte sich auch ähnlich verhalten können, wie die Fischersfrau im Märchen “Der Fischer und seine Frau”. Warum hat sich Julia nicht ihre Lieblingsspeisen oder schöne Kleider, eine Kutsche oder ein Schloss mit vielen Dienern gewünscht? Aber nicht nur diese Frage bleibt offen. Warum wünscht sie sich den roten Traktor? Denkt sie nur an die Erleichterung ihrer Arbeit oder ist da etwa Liebe im Spiel? Denn ihr Nachbar bearbeitet seine Felder mit solch einem Traktor. Und Julia wünscht sich ja auch gleich den Fahrer mit dazu!
So gibt das Buch genug Gesprächsgrundlage. Die Illustrationen unterstützen diese Gedanken, denn während der Arbeit schaut Julia schon mal auf die Nachbarfelder zu ihrem Nachbarn mit dem roten Traktor.
Sehr amüsant ist Julias orangefarbene Katze, die fast auf jedem Bild in witziger Pose zu sehen ist. Pauline Gerritsen sorgt für eine klare Bildsprache. Insgesamt eine feinsinnige Geschichte.

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Diese Rezension wurde verfasst von Ele.
Veröffentlicht am 01.01.2010