Julias Wunsch

Autor*in
ISBN
978-3-7152-0522-9
Übersetzer*in
Götze, Monika
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Gerritsen, Paula
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2006
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das gibt es noch: Bescheidenheit. Fleißig ist Julia auch. Sie bestellt ihre kleinen Felder zwischen den hohen Bergen mit Sonnenblumen, Zwiebeln, Salat und Bohnen. Sie erntet und kocht ein. Doch dann dauert der Winter dieses Mal länger, und sie beginnt Hunger zu leiden.

Beurteilungstext

Julia lebt auf einer Insel hoch oben auf einer Bergspitze. Sie ist nicht mehr die Jüngste, "eine Frau im besten Alter", sagt man wohl. Über ihrem langen blauen Kleid trägt sie eine mächtige weiße Schürze, die Haare versteckt sie mehr oder weniger draußen wie auch im Haus unter einem blauen Tuch. In dem oben erwähnten Winter sind nicht nur die Vorräte aufgebraucht, es gibt auch einen großen Himmel, in dem dann und wann Sternschnuppen einen hellen Strich erzeugen.
Nun weiß jeder, dass man sich dann etwas wünschen darf. Und, wird Julia jetzt reich werden, teure Kleidung tragen und in einem Schloss wohnen? Nein, einen Sack Mehl hat sie sich offensichtlich gewünscht - und erhalten. Mit dem daraus gebackenen Brot kann für eine Woche der Hunger gestillt werden. Und dann gibt es wieder eine Sternschnuppe, und wieder. Am Tag vor ihrem Geburtstag wünscht sie sich aber noch etwas darüber hinaus: "Einen Traktor. / Rot-metallic. / Mit Chauffeur."
Dazu gibt es natürlich ein besonderes Bild mit großem Schwung und einer Julia, deren ansonsten eher gleichmütiges Gesicht vor Wonne und Glück strahlt.

Fast alle Bilder zeigen das / ein Tal. An den Rändern geht es meist steil nach oben. Wir befinden uns in einem relativ abgeschlossenen Bereich. Auf einigen Bildern sieht man in der Ferne die See, auf anderen sind Felder zu erkennen, auch mal ein paar Häuser, ein roter Traktor. Abgeschlossen und karg also, aber nicht eingesperrt und leer.
Man vermisst überhaupt nicht die beiden Doppelseiten, auf denen dargestellt wird, was sich Julia auch hätte wünschen können: Ein mit köstlichem Essen überladener Tisch oder Kleidung und Stoffe im Übermaß in schrillen bunten Farben oder eine Landschaft ganz in Gold und Edelstein. Nein, das ist nicht Julias Welt - und unsere auch nicht. Wir sind ganz froh, wieder in die blaue Schlichtheit zurück weiter blättern zu dürfen.
Ebenso wie Julia nicht eingesperrt ist, so ist sie auch nicht einsam, auch wenn sie allein lebt. Na ja, fast allein. Ihr immer zur Seite zeichnet Paula Gerritsen eine braune Katze, aber - obwohl die beiden wohl zusammen gehören - nehmen sie kaum Notiz voneinander. Sie leben zusammen, das reicht. Zunächst.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010