Julia und ihr kleiner Urgroßvater
- Autor*in
- Sparschuh, Jens
- ISBN
- 978-3-8369-6142-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Dürr, Julia
- Seitenanzahl
- 125
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2022
- Lesealter
- 10-11 Jahre8-9 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiVorlesen
- Preis
- 13,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Eine liebevolle Geschichte von Tod und Abschied, die als kinderliterarische Hommage an das Leben und den intergenerationellen Dialog daherkommt: Der renommierte Autor Jens Sparschuh widmet sich in dieser kurzen episodenhaft gestalteten Erzählung der warmherzigen Beziehung seiner Protagonistin Julia zu ihrem freundlichen Urgroßvater August.
Beurteilungstext
Ein wenig erinnert Sparschuhs neu im Gerstenberg Verlag erschienenes Kinderbuch an den Klassiker „Mein Urgroßvater und ich“ von James Krüss, der einer der ersten war, welcher kindlichen Leser*innen die Erzählung vom Tod zumuten mochte und damals ein Tabu brach. Inzwischen ist das Thema im Kinderbuch fest etabliert und lange kein Tabubruch mehr. Sparschuhs Buch ist vor allem wegen der sensiblen Erzählweise empfehlenswert. Dem ganzen Text ist die intergenerationell vermittelnde Sichtweise deutlich eingeschrieben, denn sowohl die Perspektive des Kindes als auch die des alten Urgroßvaters gelangen in den Blick.
Die Handlung ist schnell erzählt: Julia verbringt eine ganze Woche bei ihrem Urgroßvater August auf dem Land, in Groß Neuendorf. Sie liebt es, seinen Geschichten zuzuhören und mit ihm das Landidyll zu erleben. Der Urgroßvater ist als Oppositionsfigur zu den Großeltern konzipiert, die auf Mallorca leben, sehr sportlich sind und Mountainbike-Touren unternehmen, deren fotografische Mitschnitte sie posten. Durch diesen Kontrast wird die Landidylle, welcher der Urgroßvater zugeordnet ist, idyllisch überformt. Julia genießt es, in der Werkstatt und bei den Hühnern zu sein. Dass am Ende der in kurzen Episoden entfalteten Handlung der Tod des Urgroßvaters steht, überrascht nicht. Aber Julia kann die Trauer annehmen, obwohl es wehtut und der Redner auf der Beerdigung nicht das trifft, was Julia von ihrem Urgroßvater kannte: "Aber die besten Geschichten, die kannte doch nur Julia!" (S. 119).
Und: „Julia dachte an Augusts Geschichten. Sie lächelte, nein, sie musste sogar lachen, sie lachte Tränen. Auf einmal schluchze sie laut auf und dann heulte sie – Rotz und Wasser.“ (S. 124). Die Botschaft ist klar: Der Tod gehört zum Leben, die Trauer zum Glück. Urgroßvater Augusts Katze Arabella ist noch da.
Julia Dürr hat diese warmherzige Erzählung liebevoll und passend illustriert. Ein schönes Buch, das sich vor allem für das Gespräch mit Kindern über Tod und Abschied eignet.