Johann Sebastian Bach - Leben und Werk des großen Komponisten
- Autor*in
- Ekker, Ernst A.
- ISBN
- 978-3-219-11932-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Kühler, Anna-Lena
- Seitenanzahl
- 40
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Berlin
- Jahr
- 2021
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 22,95 €
- Bewertung
Teaser
„Jauchzet, frohlocket“ – diese Melodie aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach begleitet viele Menschen in der Weihnachtszeit. Johann Sebastian Bach ist bis heute einer der bedeutendsten deutschen Komponisten. Mit seinem Leben und Werk beschäftigt sich das gleichnamige Buch von Ernst A. Ekker und Anna-Lena Kühler und bringt ihn Kindern nahe.
Beurteilungstext
Irgendeine Melodie von Johann Sebastian Bach kennt eigentlich fast jeder – auch wenn es möglicherweise nicht jedem bewusst ist. Es ist daher nicht verwunderlich, dass das Buch über sein Leben und Werk aus dem Annette-Betz-Verlag von 1999 von Rudolf Herfurtner überarbeitet und neu herausgebracht wurde. Bach kann immer wieder neu Thema sein. Das Buch kann Kindern das Leben dieses außergewöhnlichen Komponisten nahebringen. Dazu hilft es, dass der Kindheit und Jugend Bachs viel Raum gegeben wird.
Auf je einer Doppelseite des Buches wird ein Lebensabschnitt des Komponisten beschrieben. Der Text ist eingebettet in die Illustrationen von Anna-Lena Kühler, die mit klaren Konturen einen wesentlichen Aspekt der jeweiligen Handlung zeigen. Viel ist über die Kindheit und Jugend Bachs nicht bekannt, doch die bekannten Fakten und Anekdoten werden geschickt zu einer Geschichte verwoben, mit der auch Kinder etwas anfangen können. Die ersten drei Doppelseiten beschäftigen sich mit dieser Zeit. Schon als Achtzehnjähriger bekam Bach eine Anstellung als Organist in Arnstadt. Die nächsten Doppelseiten beschäftigen sich jeweils mit seiner Anstellung an einem Ort – nach Arnstadt sind das Mühlhausen, Weimar, Köthen und schließlich Leipzig. Auch seinen Reisen nach Dresden ist eine Doppelseite gewidmet. Auf einer Doppelseite am Ende gibt es noch eine Zeittafel mit den wichtigsten Ereignissen in Bachs Leben und Schaffen.
Auch dieses musikalische Bilderbuch enthält eine CD mit ausgewählten Werken Bachs, die den Erzählabschnitten zugeordnet sind. Alle diese Aufnahmen stammen von CDs aus dem Naxos-Verlag. Die meisten sind etwa 25 Jahre alt, aber von guter Qualität und daher gut geeignet, um einen Eindruck von Bachs Werken zu bekommen. Eine besondere Herausforderung ist dabei die Auswahl von geeigneten Stücken zur Kinder- und Jugendzeit, da Bach nicht zu den Komponisten gehört, von denen schon so frühe Werke bekannt sind. Insgesamt ist die Auswahl der Stücke trotzdem stimmig. Warum allerdings einem Jungen, der endlich auf der Orgel spielen darf und sich darüber sehr freut, ausgerechnet die Toccata und Fuge d-moll zugeordnet wird, erschließt sich nicht wirklich.
Auf der beiliegenden CD kann man den kompletten Text des Buches mit den Musikstücken als Hörbuch hören. Der Text wird von Dietmar Wunder gesprochen. Beim Hören gibt es ein Kuriosum: Der Sprecher erzählt von Bachs Köthener Werken und endet mit dem Halbsatz: „Und ein spektakuläres Cembalokonzert – nicht für ein Cembalo, sondern für sechs Cembali!“ Darauf setzen die Blockflöten aus dem 4. Brandenburgischen Konzert ein. Das wirkt für einen erwachsenen Hörer irritierend und kann bei Kindern zu falschen Schlüssen führen.
Ein wichtiger oder vielleicht sogar der wichtigste Aspekt von Bachs Leben und Werk kommt im Grunde zu kurz: Bach war in erster Linie Kirchenmusiker, der unter jedes seiner Werke schrieb: Soli Deo Gloria (Allein Gott sei die Ehre). Wahrscheinlich besteht die Angst, dass man damit Leser*innen abschrecken könnte. Doch ohne Bach als Kirchenmusiker wahrzunehmen und anzuerkennen, ist ein Verständnis für sein Werk schwierig. Für die Adressat*innen des Buches ist das aber zunächst nicht problematisch. Wer sich intensiver mit Bach beschäftigt, kommt wahrscheinlich früher oder später selber zu dieser Erkenntnis. In diesem Buch wird vor allem der Vielseitigkeit von Bachs Schaffen Rechnung getragen. Das ist eine wichtige Seite von ihm und ermöglicht einen Zugang für ganz verschiedene Menschen.
Hanna de Boor