Joan Procter, Drachendoktor: Die Frau, die Reptilien liebte

Autor*in
Valdez, Patricia
ISBN
978-3-96826-028-0
Übersetzer*in
Naumann, Katharina
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Sala, Felicita
Seitenanzahl
40
Verlag
Von Hacht Verlag
Gattung
BilderbuchBiografieBuch (gebunden)
Ort
Hamburg
Jahr
2023
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesenFreizeitlektüre
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Joan Procter ist eine englische Biologin, die sich seit ihrer Kindheit für Reptilien interessierte. Dieses wundervoll illustrierte, biografische Bilderbuch erzählt ihre Geschichte.

Beurteilungstext

Joan Procter lebte von 1897-1931, eine Zeit, in der Frauen in der Wissenschaft noch nicht allzu viel Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Dennoch sind ihre Arbeiten, Veröffentlichungen und Forschungen im Bereich der Herpetologie richtungsweisend. Daher erzählen Patricia Veldez (Text) und Felicita Sala (Bild) von der außergewöhnlichen Persönlichkeit Joan Procter. Außergewöhnlich ist dabei nicht nur sie als Frau in der Wissenschaft, sondern auch, dass sie bereits als Kind Reptilien als Haustiere besaß - eine Eidechse, die sie überall hinbegleitete und als Jugendliche ein Baby-Krokodil, das in der Schule nicht ganz so willkommen war wie gedacht. Aufgrund einer schweren Darmerkrankung konnte sie kaum die Schule besuchen - Glück und Unglück zugleich, denn so hatte sie mehr Zeit um im Naturkundemuseum von London zu recherchieren und alsbald zu arbeiten. Aufgrund ihres Erfolges wurde sie 1923 Kuratorin der Reptilienabteilung des Londoner Zoos, der bald nach ihrer Einstellung die Lieferung zweier Komodowarane erwartete - über diese gab es bisher nur Gerüchte über ihre Größe und ihre Angriffslust. Joan kümmerte sich liebevoll um die von der langen Reise geschundenen Tiere, die ihr sehr wohlgesonnen waren. Einer der beiden, Sumbawa begleitete sie von nun an durch den Zoo sowie auf Vorträge.
Die Kurzbiografie, die in Text und Bild inszeniert wird, findet sich auch noch einmal in einem kurzen Sachtext am Ende des Buches. Insbesondere die beiden Fotografien sind hier eindrucksvoll, die die Herpetologin u.a. mit ihrem Krokodil zeigen und die Echtheit der unglaublich scheinenden Schilderungen im Buch bestätigen. Ein recht langes Literaturverzeichnis zeigt dabei die gute Recherche in Procters Abhandlungen sowie vielen Zeitungsbeiträgen der 1920er Jahre. Illustriert wurde im malerischen Stil von der renommierten Illustratorin Felicita Sala. Die farbenfrohen Bilder, die durch Mischtechniken von Aquarell über Wachs- und Buntstiftzeichnungen entstanden sind, setzen die Geschichte sehr gekonnt in Szene. Ein weiteres Bilderbuch über eine starke Frau - absolut empfehlenswert.

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Diese Rezension wurde verfasst von Nadine Naugk; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 22.06.2023