Jetzt bestimme ich

Autor*in
Zeh, Juli
ISBN
978-3-551-21011-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schnabel, Dunja
Seitenanzahl
48
Verlag
Carlsen
Gattung
Buch (gebunden)Erstlesebuch
Ort
Hamburg
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Eine vierköpfige Familie – die siebenjährige Anki, ihr jüngerer Bruder Spätzchen, Mama und Papa - plant ihre gemeinsame Freizeit. Vier Personen, vier Wünsche – und Einigung nicht in Sicht.
Sie streiten sich, jeder möchte bestimmen, zum Schluss macht jeder das, was er möchte und ist am Ende des Tages völlig unzufrieden. Nun suchen sie nach Möglichkeiten, sich zukünftig friedlich zu einigen.

Beurteilungstext

Anki ist sieben Jahre alt geworden und hat beschlossen, sich nun - da sie ja groß ist - nicht mehr alles sagen zu lassen.
Wieso sollten Mama und Papa eigentlich immer über die Kinder bestimmen dürfen, das ist doch völlig ungerecht! Das vermittelt sie unmissverständlich ihren Eltern und setzt es beim Samstag-Ausflug sofort um. Am Ende trennt sich die Familie – Anki geht allein in den Zoo (klappt natürlich nicht), Papa allein Pilze sammeln, Spätzchen macht Picknick und Mama steigt auf den Aufsichtsturm. Natürlich sind alle danach noch unzufriedener als zuvor, und die Familie beschließt, zukünftig alles ganz gerecht zu entscheiden.
Sie versuchen es auf sehr verschiedenen Wegen:
Ein Bestimmerkarussell soll die Lösung bringen – Mama darf über Papa entscheiden, Papa über Anki, Anki über Spätzchen, und weil Spätzchen niemanden unter sich hat, bekommt er ein Haustier: Die Schildkröte Rainer Maria muss zukünftig auf ihn hören.
Natürlich klappt auch das nicht, und sie versuchen eine andere Variante: Jeder Wunsch wird erfüllt. Das zwingt sie, im Dauerlauf den Tierpark, das Schwimmbad, den Flohmarkt zu absolvieren – auch das ist sehr unbefriedigend.
Sie versuchen auszulosen, wer bestimmen darf: Nun räumt Papa das Kinderzimmer auf, Mama übt Schönschrift, Anki muss kochen und Spätzchen muss den Garten umgraben, sie lassen den Sieger eines Wettlaufes bestimmen – doch keine Variante bringt eine zufriedenstellende Lösung.
Letztendlich wählen sie eine Regierung, und – welche Überraschung – als Wahlsieger werden Mama und Papa mit je 2 Stimmen festgestellt und regieren nun in Koalition.

Mit dieser sehr lebensnahen Geschichte der Schriftstellerin, Juristin und Richterin am Verfassungsgericht des Landes Brandenburgs (die mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet wurde) werden alltägliche Familienprobleme aufgegriffen. Die kleinen Leser bekommen ihre erste Lektion in Sachen Demokratie. Denn Politik beginnt im Kleinen, wie schon ein sehr bekannter deutscher Philosoph feststellte (die Familie ist die kleinste Zelle der Gesellschaft!).
Die Kinder lernen, dass es gar nicht unbedingt Spaß macht, seinen eigenen Willen gegen die anderen durchzusetzen, sondern es viel mehr Freude bereitet, sich friedlich zu einigen und gemeinsam etwas zu unternehmen.
Das wird ihnen nicht stocktrocken, sondern mit viel Witz und Humor vermittelt, gibt viel Ansatz für Diskussionen und Selbstreflexion in der eigenen Familie.
Die herrlichen Illustrationen von Dunja Schnabel sind der witzige und fröhliche I-Punkt des Textes. Das Buch macht einfach nur Spaß!
Das Cover zeigt alle vier Familienmitglieder mit je einem Transparent mit der Aufschrift „ICH“ vor sich.
Auf einer Vorsatzseite erhalten Eltern Tipps für die familiäre Diskussion.
Für alle Familien sehr zu empfehlen, egal ob mit zwei oder ganz vielen Personen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Pli; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 27.11.2020

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