Jessicas Geist

Autor*in
Norriss, Andrew
ISBN
978-3-499-21744-9
Übersetzer*in
Steen, Christiane
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
224
Verlag
Rowohlt
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Reinbek
Jahr
2016
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Francis, der Modeschöpfer, Andi, das burschikose Mädchen, das sich wie ein Junge benimmt, und Roland mit seinem unförmigen Körper können Jessica sehen und mit ihr reden, obwohl sie ein "Geist" ist. Eine Freundschaftsgeschichte zum Thema Außenseiter, Mobbing und Selbstmordgedanken, spannend erzählt!

Beurteilungstext

Francis ist der erste, der Jessica sehen kann: Jessica, die eigentlich schon tot ist, aber immer noch als Geist rund um Schule und Krankenhaus herumhängt, selbst gar nicht weiß, warum es so ist.

Jessica hat ein gutes Gespür für die Nöte der Jugendlichen, erkennt ihre Ängste und hilft ihnen bei ihren Problemen. Sie ist begeistert von Francis’ Hobby, der sich für Mode interessiert, gut informiert ist und selbst hervorragend schneidert, ein Hobby, das ihn als Jungen zu einem Außenseiter stempelt. Auch Andi, ein Mädchen, das sich durch Schlagen Respekt verschafft und deshalb die Schule wechseln muss, und Roland, der nicht mehr in die Schule gehen will, weil er sich wegen seiner aus der Form geratenen Figur gehänselt fühlt, finden im Kontakt zu den anderen und Jessicas Geist Verständnis und entwickeln sich gemeinsam weiter. Sie halten zusammen und fühlen sich deshalb auch in der Schule wieder wohler. Am Schluss des Buches wird ein Mädchen gerettet, das Selbstmord begehen wollte. Francis hatte sich zusammen mit Jessicas Tante eingeschaltet und gemeinsam gelingt es ihnen, das Mädchen zu überreden, nicht vom Parkhaus des Krankenhauses zu springen. Mit diesem Finale zeigt sich Jessicas Mission: Alle Jugendlichen hatten vorübergehend Selbstmordgedanken, litten unter Mobbing und fanden allein nicht aus dem Dilemma. Nun kann sich Jessicas Geist auflösen: Seine Aufgabe ist erfüllt.

Durch das Stilmittel des Geistes, der mehr sieht und weiß als die Jugendlichen selbst, als gestorbener junger Mensch aber auch denkt und fühlt wie sie, wird die Handlung sehr geschickt gesteuert.

Andrew Norriss gelingt es sehr gut, die Nöte der Jugendlichen, ihre Gefühle und Ohnmacht zu schildern. Die bemühten Eltern finden keinen Draht mehr zu ihren Kindern. Die Jugendlichen erzählen aus Scham nicht, wie ihnen übel mitgespielt wird. Auch die Lehrer müssen erkennen, dass sie nicht aufmerksam genug verfolgt haben, was sich zwischen den Schülern abspielt.

Die einfühlsame Schilderung ist äußerst gelungen und lässt sich gut als Klassenlektüre zum Thema Mobbing oder Toleranz gegenüber Menschen, die anders sind, anwenden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 27.03.2017

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