Ismael Bereit sein ist alles

Autor*in
ISBN
978-3-446-23915-9
Übersetzer*in
Mihr, Ute
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Schössow, Peter
Seitenanzahl
377
Verlag
Hanser
Gattung
Ort
München
Jahr
2012
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ismael und seine Clique sind mittlerweile im 11. Schuljahr und mit dem Buch begleiten wir sie bis zu ihrem Abschluss im 12. Schuljahr. Bei allen Jungs dreht es sich mehr oder weniger um die erste Liebe. Nur Bill macht eine Ausnahme. Er outet sich als schwul. In der Schule wird Hamlet gelesen und in verschiedener Weise mit dem Stück gearbeitet. Auch die Wettbewerbe zwischen den einzelnen Schulen sind Mittelpunkt der Erzählung, in denen Schüler und Lehrer eine enge Kameradschaft entwickeln.

Beurteilungstext

Der letzte Band der Serie von Ismael zeigt den Jungen im Umgang mit Freunden, Mitschülern und Lehrern nicht mehr als schüchternen, stotternden Schüler. Nur hinsichtlich seiner ersten Liebe fehlen ihm oft noch die richtigen Worte. Kelly hat ihn zuerst geküsst und mit ihren Augen verzaubert. Sie ist zu Beginn des Schuljahres in Neuseeland, so dass Ismael, getrieben von seinen Freunden, andere sexuelle Erfahrungen mit Mädchen macht. Hierbei findet er schnell zu seiner eigenen Persönlichkeit zurück. Das ist nichts für ihn und so bleibt er Kelly treu und kann auch zurückhaltend sein, als sie, recht verstört, mit ihren Eltern aus Neuseeland zurückkehrt. Auch im Umgang mit anderen zeigt er seine hohe moralische Meinung, die er argumentativ vorbringen kann. Als er einmal entgleist und die Freundin seines Freundes küsst, bringt er es fertig, dies dem Freund zu gestehen. Die Schule, die Ismael besucht, fördert Diskussionen, ja, es werden richtige Rededuelle mit benachbarten Schulen durchgeführt. Die Frauenbewegung ist eines der großen Themen dieses Schuljahres und natürlich der Hamlet. Einzelne Textstellen stehen als Richtschnur vor den jeweiligen Kapiteln eines Schulhalbjahres. Bemerkenswert, wie gut die Freunde trotz ihrer Unterschiedlichkeit in Aussehen und Interessen miteinander harmonieren. Auch der Umgang der Lehrkräfte mit ihren Schülern ist vertrauensvoll. Die einzelnen sportlichen Wettbewerbe, die die Schulen in jedem Jahr durchführen und an deren Ende eine Rankingliste steht, ist in Deutschland nicht üblich. Gut, dass es in diesem Buch darum geht, zu gewinnen, um der Klassenlehrerin zum Schulabschluss eine große Freude zu machen. Wie sich die Schüler gegenseitig motivieren und ihr Bestes, obwohl unsportlich, geben, ist nachahmenswert. Auch dass sie untereinander einen Jungen unterstützen, damit er die Noten erhält, die ihm die Möglichkeit geben, ein Sportstudium zu beginnen, zeugt von echt verstandener Freundschaft. Man müsste meinen, es sei deshalb ein Buch, das Lesern Ansporn geben könnte, zumal die Jugendlichen, das trifft auch auf die Mädchen zu, recht gut in ihren Gemütsschwankungen dargestellt sind. Was dem Buch fehlt, ist Spannung. Nur ausgesprochene Leseratten werden sich durch diesen dicken Wälzer vom Spielen am Computer abhalten lassen.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPTL.
Veröffentlicht am 01.01.2010