Irgendwo im Schnee

Autor*in
Faas, Linde
ISBN
978-3-96826-034-1
Übersetzer*in
Kreuzer, Kristina
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Faas, Linde
Seitenanzahl
32
Verlag
Von Hacht Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Märchen/Fabel/Sage
Ort
Hamburg
Jahr
2023
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreVorlesen
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Alle sind in Weihnachtsstimmung, doch Papa arbeitet am PC. Er hat für nichts anderes Zeit. Da verlässt Sofie die Wohnung und trifft einen Elch. Dieser führt sie in den Wald und zu einem besonderen Weihnachtsfest.

Beurteilungstext

Dass die niederländische Künstlerin Linde Faas irgendwo im "hohen Norden" wohnen muss, sieht man diesem Bilderbuch an. Weit ist die Landschaft, Kälte springt uns aus ihren Bildern an, die aber zugleich etwas Tröstliches haben. Schnee, Kälte und Einsamkeit herrschen vor, doch hier findet die kleine Sofie mit Hilfe eines Elches das "Wunder der Weihnacht".
Sofie wohnt irgendwo in einer großen Stadt. Man sieht viele hell erleuchtete Fenster hinter denen Menschen feiern, Kinder Geschenke bekommen und ein älteres Paar sich still an den Händen hält. Nur in Sofies Wohnung herrscht ein anderes Licht: Das Zimmer wird vom bläulichen kalten Licht eines Monitors erhellt. Papa sitzt wahrscheinlich am PC und arbeitet oder macht Dinge, die Sofie nicht versteht. So zieht sie sich warm an und verlässt das Haus. Schneeflocken tanzen vom Himmel. Dann werden die Flocken dichter und dichter und Wind kommt auf. Ein Schneesturm fegt über die Stadt. Und mitten darin ist Sofie, die etwas Besonderes sucht.
Dieser Sturm ist der Übergang von der realen Welt zu der magischen Traumwelt, die Sofie sucht.
Ein Elch tritt aus dem Sturm und Schneegestöber hervor und lädt sie mit freundlichen Augen ein, mit ihm zu kommen. In seinem weichen und warmen Fell schaukelt er sie hinaus aus dem Sturm in eine friedliche, aber kalte Landschaft im Norden von Norwegen. Klein schauen die beiden aus angesichts der riesigen vereisten und verschneiten Bäume. Sie sind allein.
Aber nicht lange. Sie entdeckt in dem ewigen Weiß Leben: Hirsche, Füchse, Schneehasen und viele Vögel kommen hinter den Bäumen hervor. Sofie, das Menschenkind, ist hier im Wald bei den Tieren willkommen. Und irgendwo an einem zugefrorenen See steht ein Baum, der von Sofie und den Tieren mit Federn, Muscheln, Beeren und Eiszapfen geschmückt wird. Hell strahlt er auf, ohne Kerzen, denn er ist beschenkt worden. Ein besonderes Leuchten liegt über der Szene, doch Sofie fühlt sich irgendwie einsam. Papa fehlt. Dann knirscht der Schnee und Papa kommt. Gemeinsam feiern sie mit den Tieren des Waldes ein stilles Fest, ein stilles friedvolles Weihnachtsfest unter dem nördlichen Himmel. Polarlichter geistern über ihnen und tauchen die Szene in ein magisches Licht. Sofie hat das Besondere gefunden.
Linde Faas ist 1985 in Zeist in den Niederlanden geboren. Sie studierte Animation an der Kunstakademie in Breda. Ihre Abschlussarbeit war ein von ihr gezeichneter Film "Den Vögeln zufolge", der verschiedene Preise erhalten hat. Heute wohnt und arbeitet sie in Tromsö, etwa 344 km nördlich vom Polarkreis. Man spürt ihre Liebe zu dieser Landschaft in ihren Bildern. Ruhe und Einsamkeit, Kälte und doch Leben strahlen ihre Bilder aus, die sie in meisterhafter Aquarelltechnik geschaffen hat. Der Text ist kurz und wirkt fast poetisch inmitten dieser gewaltigen Bilder, die einen nicht mehr loslassen. Groß und mächtig ist die Natur, der Winter kalt und unbarmherzig. Doch da steht ein Baum im Weiß und leuchtet. Der Künstlerin ist ein sanftes und zugleich eindrückliches Bilderbuch gelungen, das uns die Besonderheit von Weihnachten unaufdringlich und einfühlsam zugänglich macht.

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Diese Rezension wurde verfasst von Walter Mirbeth; Landesstelle: Bayern.
Veröffentlicht am 21.12.2023