Inspektor Dilemma. Es fliegt was durch die Luft.

Schlagwörter

• Abenteuer
• Spannung

Teaser

Endlich gibt es einen echten Kriminalfall für Inspektor Dilemma auf der Insel Sandig. Gemeinsam mit Hund Komma, Dienstfahrrad Minna und Freundin Lilly gelingt es, einen explosiven Fall zu lösen.

Beurteilungstext

Von Inspektor Dilemmas sieben Leitfragen für Ermittlungen ist auf der Insel in der Regel nur Frage 7 zu stellen und zu beantworten: Wann gibt es Zimtschnecken? Doch plötzlich ist es vorbei mit der Ruhe auf Sandig, es gibt einen echten Kriminalfall für den gemütlichen Inspektor. So kommen auch die Fragen 1 bis 6 nach Geschehnis, Beteiligten, Gründen, Spuren, Zeugen und Verdächtigen zum Einsatz, denn es gibt Anschläge in Form von Vandalismus auf ein Parkhaus. Doch um Geld geht es nicht, eher um Zivilisations- bzw. Kapitalismuskritik auf ganz zurückhaltende Weise.
In der Presse wurde „Inspektor Dilemma“ auch als Cozy-Krimi bezeichnet, eine Bezeichnung, die mir unbekannt war, aber die trifft, was das Buch ist: Eine spannende Geschichte mit überraschenden Wendungen, einer Vielzahl humorvoller erzählerischer Ideen und skurrilen Figuren in einer Welt, in der nicht alles in Ordnung ist, aber in der selbst Taschendiebe als Ortsansässige akzeptierter Teil des ansonsten friedlichen und überschaubaren Inselkosmos sein dürfen.
Viel erzählerischen Tiefgang darf man also nicht erwarten, aber dafür warten die sympathischen Figuren mit liebenswürdigen Schwächen auf und auch die Tiere und Gegenstände wie das Fahrrad „menscheln“ gehörig. Das also ist ein Cozy-Krimi, mit heimeliger Atmosphäre und guten Absichten und Verhaltensweisen der meisten Figuren, auch wenn das Verbrechen vor Sandig nicht Halt macht. Das Motto scheint zu lauten: Spannung und überraschende Wendungen des Plots ja, Darstellung von möglicherweise angsteinflößenden Aspekten nein.
Obwohl die Schriftgröße für ein ErstleserInnenbuch größer sein könnte, so passen doch das Layout und die Erzählweise für LeseanfängerInnen oder weniger lesekompetente Kinder bis Klasse 3. Hinzu kommen die teilweise ganzseitigen Illustrationen von Meike Töpperwien, die den Text zusätzlich strukturieren und den humorvollen, nicht ganz ernst gemeinten Erzählton wunderbar illustrieren und unterstreichen.
Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur zeichnete dieses Buch für den Monat April aus.