Indigo - Im Sog des Meeres

Schlagwörter

• Abenteuer
• Natur

Teaser

Nachdem das Mädchen Sapphy einmal in der Unterwasserwelt Indigo war, kann sie sich nicht mehr von ihr lösen, sondern wird tiefer und tiefer in ihren Bann gezogen. Ihr Bruder Conor ist mehr und mehr besorgt, denn schon ihr Vater verschwand vor Jahren vielleicht in Indigo.

Beurteilungstext

“Indigo” ist eine Welt, die parallel zu der unseren existiert. Im Meer. Seit frühster Kindheit gehen die Geschwister Sapphy und Conor immer in der gleichen Bucht baden. Bis sie eines Tages in die Unterwasserwelt Indigo gezogen werden. Obwohl sie zurückkehren, treibt es Sapphy von nun an immer stärker dorthin und sie vergisst zunehmend ihr eigentliches Zuhause. Conor ahnt, dass Indigo mit seinen Geschöpfen, allen voran den menschenähnlichen Mer, eine Bedrohung darstellt, nicht nur für Sapphy. Und schon ihr Vater verschwand vor Jahren auf ungeklärte Weise...
Der Roman “Indigo” funktioniert ähnlich wie die Welt Indigo. Anfangs eher unscheinbar, man weiß nicht so recht, worum es eigentlich geht. Dann aber immer fesselnder, je länger man liest. Nachdem die Handlung einmal ins Rollen gekommen ist und der Einfluss der fremden Welt zunehmend deutlicher wird, steigt auch die Spannung, um dann stetig auf hohem Niveau zu bleiben. Dazu trägt vor allem die andauernde Ungewissheit bei, sowohl bei den Akteuren als auch beim Leser. Ob die Mer nun freundlich sind oder ob sie sich letztlich doch als Ungeheuer entpuppen, bleibt lange Zeit unklar. Ebenso unvorhersehbar auch die Entwicklung von Sapphy.
Diese Undurchschaubarkeit des Romans, die anfangs den Lesefluss etwas ausbremst, wird im Verlauf des Buches zur treibenden Kraft. Und das nicht nur für junge Leser, trotz des Alters der Protagonisten. Denn auch ältere können sich im Sog des Meeres durchaus für einige Zeit verlieren.
Kein herausragendes Fantasybuch, aber eines, das sehr gut unterhalten kann und manchmal sogar nachdenkliche Töne anstimmt.