Ina hört anders
- Autor*in
- May, Gurtner
- ISBN
- 978-3-7152-0532-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Schweizer, Suse
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 13,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ina hört anders, weil sie Hörgeräte braucht. Sie erzählt, wobei diese helfen und was ihr Schwierigkeiten macht. Vom Besuch beim Audiologen und in der Spielgruppe wird berichtet, wo viele Hörbehinderte zusammenkommen. Ein Begleitheft mit Informationen und Spielimpulsen vervollständigt das Buch.
Beurteilungstext
Die Ina in dieser Geschichte ist ein kleines Hundemädchen und auch alle anderen “Mitwirkenden” sind Hunde, die Eltern und die Oma, die Behandler und die Spielgruppe. Das schafft einen Blick “von außen”, eine gewisse “therapeutische Distanz” und einen zusätzlichen Sympathiewert, alle Vorgänge und Erfahrungen sind aber ganz menschlich. Der Text lässt den “Hunde”-Blick ganz unberücksichtigt, nur die Bilder suggerieren ein Geschehen in einer Tierumgebung. Und diese Bilder, das gleich vorab, sind wunderschön, anschaulich und sprechend voller Sympathie. Meist als Aquarelle mit schwarzen Vorzeichnungen angelegt, ganzseitig oder in kleineren Teilbildern, mit karikierender Charakterisierung durch verschiedene Hunderassen, vor ausgeführtem Hintergrund oder wie frei im Raum schwebend, so beeindrucken die Illustrationen durch Einfallsreichtum und ausgeprägte Stimmung und sind so unterhaltsam, dass der wegen seines hohen Informationsgehaltes eher etwas trockene Text ganz mühelos eingängig wird.
Dieser Text ist eine gelungene Mischung von sachlicher Information und nachvollziehbarer Subjektivität. Ina berichtet in Ich-Form nicht nur von den Ereignissen, sondern auch von ihren Gefühlen dabei. Verwirrung bei Gesprächen in großer Runde wird da ebenso verständlich wie Müdigkeit nach ausführlichen Tests oder auch die manchmal willkommene Ruhe, wenn die Hörgeräte nicht in Betrieb sind. Leicht erreichtes Ergebnis nach der Lektüre ist also ein gewachsenes Verständnis für die spezifischen Probleme Hörbehinderter, aber auch ihre “Normalität” in allen übrigen Belangen.
Ein übriges tut das am Ende eingeklebte Begleitheft noch dazu. Hier werden, überwiegend für Eltern und Erzieher interessant, rein sachliche Hintergrundinformationen geliefert über Testverfahren, Arten von Hörhilfen, Integration in gemischten Gruppen etc.. Auch Spielimpulse finden sich, die das Hören bewusster machen, sowie Adressen, Links und Literaturhinweise, wenn man sich ausführlicher mit dem Thema beschäftigen möchte. Eine sehr schön “verpackte” Aufklärung über ein gar nicht so seltenes Krankheitsbild, besonders glaubwürdig, da die Autorin selbst schwerhörig und Tochter gehörloser Eltern ist.