In der Schlange der Träume
- Autor*in
- Sineiro, Rita
- ISBN
- 978-3-95728-711-3
- Übersetzer*in
- Diestelmeier, Katharina
- Ori. Sprache
- Portugiesisch
- Illustrator*in
- Doménech, Laia
- Seitenanzahl
- 40
- Verlag
- Knesebeck
- Gattung
- BilderbuchBiografie
- Ort
- München
- Jahr
- 2023
- Lesealter
- 16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Fachliteratur
- Preis
- 18,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ein kleiner Junge ist mit seinem Vater auf der Flucht. Um die Realität erträglich zu machen, träumen sie von der Zukunft.
Beurteilungstext
Es ist Krieg - ein Vater flüchtet mit seinem Sohn in der Nacht vor den Bomben, die ihre Heimat zerstören. Ihr Fluchtweg übers Meer ist lang und gefahrenvoll. Endlich kommen sie in einem Zeltlager voller Menschen an. Das Leben hier ist mühsam, immer wieder stehen sie in langen Schlangen an - um Essen, um Duschen, um Stempel. Das Lager ist gefährlich und obwohl dort viele Kinder sind, gibt es keine Spielplätze und auch keine Schulen.
Der Junge träumt sich mit den Gedanken seines Vaters aus diesem Elend hinfort. Ihr Traumland ist sauber und frei von den Schlangen um anzustehen. Dort gibt es Schulen und das beste Spielzeug für alle Kinder. Der Vater erzählt seinem Sohn hoffnungsvoll von einem Land, in dem sie ein neues Zuhause finden werden, denn die Realität ist für ein Kind schwer zu ertragen.
Aus der kindlichen Perspektive verfasst, werden auf den randlosen Doppelseiten die lebensfeindlichen Stationen der Flucht beschrieben und bebildert. Der Text erzählt kurz die Realität und in einem weiteren Abschnitt beschreibt er diese mit dem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. „Denn nur Träume haben die Macht, das Warten in Hoffnung zu verwandeln.“ …
Allerdings zeigen die Illustrationen keinen hoffnungsvollen Blick auf die Situationen, in denen sich die Geflüchteten befinden. Die Bilder wirken bedrohlich, ausweglos und betrüblich.
Im Nachwort wird die Intention des Buches und das Versprechen der Autorin deutlich. Ihr Anliegen, dem syrischen Jungen, der 2015 an einem türkischen Ufer tot aufgefunden wurde, eine Geschichte zu geben.
Ein trauriges, berührendes und trostloses Buch, das im hinteren Vorsatz mit „No borders - no walls“ unmissverständlich seine Botschaft transportiert.
Dieses Bilderbuch ist nicht geeignet, Kindern unter 8 Jahren die Grausamkeit von Fluchtgeschichten zu vermitteln. Es ist ein wichtiges Buch, das eigentlich nur für Erwachsene rezipierbar ist.