IN DEN EISIGEN TOD

Schlagwörter

• Abenteuer
• Historisches
• Reisen

Teaser

Der Wettlauf zum Südpol im Jahr 2011 von Robert F. Scott und seiner Mannschaft

Beurteilungstext

Nachdem Robert F. Scott Anfang des 20. Jahrhunderts bereits mit dem Schiff Discovery mehrere Jahre in der Antarktis verbracht und dort diverse Expeditionen unternommen hatte, startete er 1910 erneut mit 64 Leuten auf der Terra Nova, um den Südpol zu erreichen. Großbritannien hatte diese Reise nach seiner erfolgreichen Tour ein paar Jahre zuvor großzügig finanziell unterstützt, weil man natürlich daran interessiert war, den Südpol als Erste zu erreichen und dort die englische Fahne zu hissen. Während sich Scott auf den letzten hundert Kilometern in einer 5-köpfigen Gruppe ziemlich abmühte, schaffte es der Norweger Amundsen mit vielen Schlittenhunden schneller und erreichte den südlichsten Punkt unserer Erde 34 Tage vor Scott. Die Enttäuschung der Engländer war am 18.1.1912 riesengroß, als sie am Südpol ankamen und sahen, dass sie nicht die Ersten war. Der Rückweg wurde danach anschließend zur Tortur, weil Temperaturen von minus 40 Grad herrschten, viele Körperteile der Männer eingefroren waren und sie zu wenig Nahrung auf ihrem Fußmarsch mithatten. Nachdem 2 der 5 Kameraden gestorben waren, erfroren und verhungerten auch Scott, Wilson und Owen in ihrem Zelt liegend. Als man sie einige Monate später dort findet, werden auch detaillierte Tagebuchaufzeichnungen von der gesamten Expedition einschließlich der letzten Stunden bis zu ihrem Tod gefunden und zum Teil auch veröffentlich. Danach ist Scott für die Engländer bis heute ein Held. Diana Preston schafft es in diesem ungewöhnlichen Sachbuch über den Wettlauf zum Südpol, dass selbst Menschen wie ich, die sich vorher weder für diese Südpolexpedition noch für Sachbücher generell interessiert haben, gefesselt sind von diesem spannenden Buch. Was muss sie für eine Recherche vorher betrieben haben, um alle Stellen belegen zu können und auch Kleinigkeiten zu kennen und zu erwähnen. Das Buch liest sich fabelhaft. Man hat die eisige Landschaft vor seinem eigenen Auge und man fühlt die Kälte und die Enttäuschung der Männer. Einige Fotos am Anfang und am Ende des Buches sowie Kartenmaterial beweisen, dass diese Männer wirklich dort waren und ungeheuerliche Leistungen vollbracht haben. Allerdings denke ich, dass das Buch eher etwas für (junge) Erwachsene ist (ab 16 J.). Ich war und bin jedenfalls völlig begeistert und empfinde den hohen Preis bei diesem wertvollen Inhalt als gerechtfertigt. Sehr empfehlenswert!