Im tiefen finsteren Wald

Schlagwörter

• Angst
• Familie
• Kindheit
• Komik/Humor

Teaser

Hütet euch vor den Kreaturen des tiefen, finsteren Waldes – die sind fürchterlich! Oder etwa nicht? Ein Bilderbuch mit einer überraschenden Wendung.

Beurteilungstext

Im Wald hausen fürchterliche und angsteinflößende Kreaturen. Schreckliche Augen, Zähne und ein markerschütterndes Gebrüll versetzen in Angst und Schrecken. Doch statt eines aggressiven Angriffs erscheint eine genervte Wolfsmutter – und die vielen Augen und Zähne entpuppen sich als quengelnde Wolfskindermeute, die dann doch recht schlichte Bedürfnisse hat: Gute-Nach-Geschichte, Gute-Nacht-Kuss, Versorgung der Auas und natürlich ein Schlaflied. Da Letzteres offenkundig vergessen wurde, muss Mama nacharbeiten, bevor die Kleinen schlafen. Und schlussendlich ist es ruhig im Wald – bis auf wenige, recht alltägliche Geräusche...
Das vorliegende Bilderbuch spielt mit der Erwartung und dem Stereotyp des wilden Tieres, dem schnell eine allzu menschliche und typische Familiensituation entgegengestellt wird. Das ist gerade in der Zuspitzung und Wendung sehr komisch, zumal die Wölfe mit ihren typisiert-karikaturistischen Proportionen und den anthropomorphen Schlafanzughosen eine witzige Erscheinungsform darstellen. Das Gegenüber wird auch visuell inszeniert, indem dem dunklen Wald auf der rechten Seite die typische Wohnungsszene von Eltern und Kind gegenübergestellt und die Situation damit vermenschlicht wird. Die Aquarellbilder verzichten auf eine intensive Farbgebung und beschränken sich auf abgedeckte Farben, die fast farblos graustufig wirken.
Die humoristische Widersprüchlichkeit dieser Konstruktion macht das Bilderbuch zu einer unterhaltsamen Lektüre, in der sich Furcht, Spaß und Erkennen ablösen und eine intensive Mischung ergeben. Sehr zu empfehlen!