Im Tal der Götter

Autor*in
Haaf, Wilhelm ten
ISBN
978-3-629-01449-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bolte, Christian
Seitenanzahl
208
Verlag
Pattloch bei Droemer
Gattung
Ort
München
Jahr
2009
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Geschichte erzählt das Leben von zwei germanischen Kindern im 8. Jahrhundert, die im heutigen Westfalen spielt. Wir sind im religiösen Spannungsfeld zwischen den alten Göttern und dem Gott, der seinen Sohn für die Menschen in die Welt schickte.

Beurteilungstext

Barnd und Gelsa entdecken einen geheimnisvollen Fremden, der ihnen wundersame Geschichten von einem anderen, neuen Gott erzählt. Die Falen, das ist der Stamm, dem die Kinder angehören, sind noch nicht christianisiert, und so wird der Fremde nur unter Vorbehalten vom Stamm als Gast aufgenommen.
Schon bald zeigt sich, dass auch die Dorfbevölkerung sich in unterschiedliche Lager spaltet. Einige sind von den Geschichten und "Lehren" des Wandermönches, der sich Jonas nennt, angetan, denn ein Gott, der auch die Schwachen liebt, ist bestimmt wünschenswert. Die germanischen Götter lieben nur die Starken und Reichen, warum sollte das richtiger sein? Andere Mitglieder des Stammes vermuten, dass Jonas ein Spion der Batalder, der alten Feinde des Stammes, sein könnte. Jonas steht unter dem Schutz von Barnds Vater Einar, dem Dorfhäuptling.
Dass Jonas nichts Böses im Schilde führt, kann er bald beweisen, denn bei Konflikten mit den Bataldern und den Franken erweist sich der Wandermönch als hilfreicher Freund, und durch seinen Mut werden die Frauen der Falen vor einem schlimmen Schicksal gerettet.

Eine spannende Geschichte, die die Zeit der Christianisierung der Germanen gut und anschaulich beschreibt. Das Leben eines germanischen Stammes, seine Hierarchien und Gebräuche, des vorherrschenden Aberglaubens. Die Abhängigkeit von äußeren Einflüssen und die Möglichkeiten der Menschen darauf zu reagieren, wird realistisch beschreiben.
Ein wunderbar aufgemachtes Buch. Schon die gepolsterten Bucheinbände und die Verschnürung mit einem schwarzen Lederband laden ein, es in die Hand zu nehmen und zu öffnen. Was für ein Geheimnis verbirgt sich im Buch?
Gezeichnete Landkarten im Buchdeckel, eine weitere hinten in einer Extratasche zum Herausnehmen, als Lesezeichen ein Runenalphabet, die Optik eines alten, vor einem Feuer geretteten Buches, die kleinen Münzzeichnungen um die Seitenzahlen herum und nicht zuletzt die größeren Bilder, die Christian Bolte (ein Schüler Wolf Erlbruchs) gestaltet hat, machen das Buch zu einem schönen Geschenk für geschichtlich interessierte Kinder. Andere werden es wegen der spannenden Geschichte aber sicher ebenso gerne lesen und sozusagen nebenbei etwas daraus lernen.

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Diese Rezension wurde verfasst von BP.
Veröffentlicht am 01.01.2010