Im Straßenverkehr

Autor*in
ISBN
978-3-7886-1042-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Dilg, Sonia
Seitenanzahl
28
Verlag
Tessloff
Gattung
Ort
Nürnberg
Jahr
2003
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
4,50 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Tatze, der schlaue Vorschultiger und sein Freund Berti, ein Bär, erleben in diesem Arbeitsheft Situationen des Straßenverkehrs. Die Kinder sollen Fragen und Aufgaben bewältigen, die sie auf den Straßenverkehr vorbereiten.

Beurteilungstext

In diesem Arbeitsheft sollen Kinder auf das selbstständige Teilnehmen am Straßenverkehr vorbereitet werden. Einen Spaziergang mit den Eltern, die ihren Kindern Situationen erklären, mit ihnen sinnvolles Verhalten üben und “rechts” und “links” trainieren, halte ich um Wesentliches effektiver als das Lösen dieses Heftes. Hier sollen Kinder beispielsweise auf der Seite “Im Park” (S.2) rechts vom Hundekörbchen eine Katze und links davon ein Kind malen, um “rechts” und “links” zu üben. Das sind Aufgaben! Da hätten wir Erwachsene unsere liebe Not! Weiter stören mich als Pädagogin die Texte, die zu den Bildern führen. Sie sind wenig motivierend, sehr funktional, um nicht zu sagen, anspruchslos. Ihnen fehlt sowohl ein literarischer Anspruch als auch die pädagogische Motivation. Weiter stört mich auf der Seite “Im Bus und an der Bushaltestelle” (S.18), dass die Kinder Bilder als “richtig” ankreuzen sollen, die falsches Verhalten aufzeigen. Das sind Widersprüche, die vermieden werden sollten, wenn Bücher einen gewissen pädagogischen Anspruch haben. Dieser ist auf der Umschlagrückseite eindeutig zu lesen: “Die Reihe bereitet Ihr Kind optimal auf die Anforderungen der 1. Klasse vor.” Eine Aufgabe konnte ich nicht so lösen, wie es vorgegeben ist. Auf der Seite “Im Straßenverkehr” (S.18) fand ich nicht wie angegeben nur drei Leute, die etwas falsch machen, sondern vier (die Ballspieler sind doch zwei, oder?). Vom Niveau bietet dieses Heft große Unterschiede. Da werden die Fahrradteile genannt wie z.B. “gelbe Speichenreflektoren” und dann wieder findet man auf jeder Seite ein Suchbild vor, das zum Teil so einfach ist, dass man sozusagen darüber stolpert, anstatt suchen zu müssen. So beispielsweise auf der Seite “Neue Inlineskates”, wo der kleine Gärtner mit Gießkanne einsam auf dem grauen Gehweg steht. Eine solche Unterforderung löst bei Kindern schnell Unlust aus. Ein weiterer Mangel des Buches finde ich in der Tatsache, dass die Kinder für jede Seite Erwachsene brauchen, die ihnen vorlesen und erklären, was zu machen ist. Diese Zeit würden sie meiner Meinung wirklich lieber mit dem Kind auf der Straße verbringen - effektiver, billiger und eventuell vergnüglicher als dieses “virtuelle” Straßenverkehrserlebnis. Die Urkunde mitten im Heft, die sich ein Kind aber auch nur mit Hilfe Erwachsener zusammenkleben wird, finde ich das Beste. Ein insgesamt trotzdem völlig überflüssiges Arbeitsheft für Kinder!

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Diese Rezension wurde verfasst von infe.
Veröffentlicht am 01.01.2010