Im Funkloch

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• Angst

Teaser

Samuel geht auf Klassenfahrt. Vor kurzem wollte er noch unbedingt zu einer coolen Gang gehören, deren Anführer der ungeliebte Lucas ist. Einbrüche und ähnliche kriminelle Aktivitäten sind sein Hobby. Schon im Bus wird Samuel von Lucas malträtiert, ihm schwant nichts Gutes. Während des Aufenthaltes im Landschulheim eskaliert die Situation: Lucas provoziert auch die Lehrer bis zum Äußersten und ist plötzlich verschwunden. Alles sieht nach einem Gewaltverbrechen aus.

Beurteilungstext

Diese Kriminalerzählung ist mehr als aktuell und furchteinflößend. Kann es wirklich sein, dass ein einzelner Schüler seine Mitschüler und sogar die Lehrer so im Griff hat, dass alle kuschen? In diesem Roman scheint der Negativheld Lucas eine solche Person zu sein. Er übt Macht aus und liebt es, andere zu quälen. Ihm gegenüber ist der Ich-Erzähler Samuel, der zum einen von der Klassenfahrt berichtet, zum anderen durch einen anderen Schrifttyp optisch abgesetzt, wie in einer Rückblende von den kriminellen Handlungen Lucas` erzählt. So werden zwei Handlungsebenen miteinander verwoben. Von Anfang an ist klar, dass keiner Lucas tatsächlich mag, nur haben alle Angst vor ihm, selbst der Lehrer, der von Lucas erpresst wird. So ergibt sich eine Gewaltspirale, die ihren Höhepunkt im Landschulheim findet.
Der Autor schafft es, eine spannende Kriminalerzählung mit gesellschaftlich hoch brisantem Stoff zu verbinden. Die Frage, was einen Jugendlichen dazu bringt, sich so zu verhalten wie Lucas sollte auch in den Klassen diskutiert werden. Warum lässt sich ein Lehrer erpressen, hat er Angst vor einem Schüler und wird deshalb handlungsunfähig? Diese und ähnliche Fragen sollten uns alle interessieren und zu Gesprächen anregen.