Im Dunkeln der Hexenküche

Schlagwörter

• Freundschaft
• Gefühle
• Spannung

Teaser

Wortgewaltiger und fantasievoller Roman, der eine Kröte und ihre Freunde bei der Flucht vor den fürchterlichen Hexengeschwistern begleitet. Magie, Geheimnisse und eine lebensgefährliche Küche bieten den Rahmen für ein aufreibendes und schnelles Leseerlebnis.

Beurteilungstext

Zunächst ist die Kröte sich selbst nicht ganz sicher, wer sie ist, geschweige denn, wo sie sich befindet. Und welchen der vielen seltsamen Gestalten, die sie umgeben, kann sie trauen? Eines jedoch ist sicher: die beiden Hexenschwestern Emilina und Sarafina sind extrem gefährlich. Und so begibt sich die Kröte auf die Flucht, heraus aus der unheilvollen Küche, die jeden Augenblick ihre Gestalt wechselt. Dabei begleiten sie u.a. Natterjack und die Fee Stechfliege, die mit ihren Kampfkünsten für so manche Rettung verantwortlich ist. Die Umstände, unter denen die Kröte sich befindet, sind nicht knapp in Worte zu fassen, denn die Welt der Hexenküche ist anders als alles, was man bisher gesehen oder gelesen hat. Hier herrschen eigene Gesetze, unheilvolle oder zumindest geheimnisvolle Wesen und – wie der Titel schon verrät – fast absolute Dunkelheit. Während ihrer Reise durch die Hexenküche lernt die Kröte ihre Begleiter näher kennen und schätzen. Jede der Figuren hat ihr eigenes Päckchen zu tragen. Und dabei erfährt die Kröte erst im Laufe der Zeit, wer sie wirklich ist.

Eingeführt wird in die Geschichte mit einem in kursiver Schrift gesetzten Vorwort, das die Hexenküche kurz beschreibt. Der Roman insgesamt ist vollgepackt mit Ideen und fantastischen Wendungen. Teilweise wirkt er übervoll und ist demnach auch eher für erfahrene LeserInnen geeignet.
Die vielen neuen Eindrücke, die auf den Lesenden einströmen, fordern beim Lesen ebenso heraus wie die vielseitig beschreibende Sprache, die sich in teilweise recht umfangreichen Sätzen gestaltet.
Im Zentrum des Romans stehen neben dem Thema Freundschaft ganz klar Abenteuerlust, Spannung und die Lust am Mysteriösen. Kaum scheint sich die Situation etwas zu beruhigen, da kommen die Protagonisten erneut in Schwierigkeiten. Dabei zahlen sich ihre Freundschaft und die Akzeptanz unterschiedlicher Ansichten immer wieder aus.
Die Hexenküche ist gespickt mit gut durchdachten räumlichen Details, vielen verwunderlichen Charakteren und ihrem ganz eigenen Regelwerk des Lebens und Überlebens.
Über jedem der 36 Kapitel findet sich die Schwarz-Weiß-Zeichnung einer Kröte oder Schildkröte. Mit weichen Bleistiftstrichen gezeichnet blicken die Tiere fast kummervoll auf die Flucht der Protagonisten.

Unerfahrene LeserInnen wird das Buch in seiner Gesamtheit sicherlich überfordert. Die immerhin knapp 300 Seiten bieten aber neben vielen erstaunlichen Charakteren und Situationen eine angenehm vielseitige Erzählweise und so manchen Grund für Gänsehaut.