Illustrierte Geschichte der Weltreligionen

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• Religion

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Das Judentum, das Christentum, der Islam, der Hinduismus und der Buddhismus in Geschichte und Gegenwart.

Beurteilungstext

Monika Tworuschka hat seit 1976 entweder als Einzelautorin oder gemeinsam mit ihrem Ehemann Udo Tworuschka mehr als 35 (!)Bücher zum Thema Religion herausgebracht: Illustrierte Geschichte des Islam (2017), Die Welt der Religionen: Geschichte, Glaubenssätze, Gegenwart (2006), Heilige Stätten (1994), Grundwissen Islam: Religion, Politik und Gesellschaft (2002), Wörterbuch Ethik der Weltreligionen: die wichtigsten Unterschiede und Gemeinsamkeiten (1995 mit Michael Klöcker), um nur fünf Titel zu nennen. Bei einer solchen Fülle von Veröffentlichungen drängt sich der Verdacht auf, ein reichhaltiges Grundwissen werde zu jedem Teilbereich in kleine Häppchen aufgeteilt, um daraus ein schnell konsumierbares Menü zu bereiten, das die intellektuellen Mägen der Leserschaft nicht übermäßig belastet, ihr zugleich aber das Gefühl geistiger Sättigung zu geben imstande ist.
Der Verdacht bestätigt sich, wenngleich wir in der Einleitung zunächst mit einer schwer verdaulichen Definition dessen konfrontiert werden, was die Autoren unter Weltreligion verstehen. Sie beziehen sich dabei auf den Religionswissenschaftler Gustav Mensching (1901-1978), der den Versuch unternommen hat, die sogenannten Volksreligionen von den sogenannten Weltreligionen zu unterscheiden. Volksreligionen zeichnen sich ihm zufolge dadurch aus, „dass sie auf ein bestimmtes Kollektiv (Familie, Clan, Stamm, Volk) begrenzt sind, das sich grundsätzlich im Heil befindet.“ Worin dieses grundsätzliche Heil besteht und warum sich ausgerechnet die Anhänger der Volksreligionen, nicht aber die der Weltreligionen in einem solchen befinden, wird nicht erklärt. Wahrscheinlich hat Gustav Mensching in der Zeit seiner Mitgliedschaft im Nationalsozialistischen Deutschen Dozentenbund oder als Leiter der Bonner Volksbildungsstätte von 1942 bis 1944 das Wort „Heil“ zu oft gehört beziehungsweise ausgesprochen oder herausgeschrien, um in seiner religionswissenschaftlichen Arbeit darauf verzichten zu können. Auch die Behauptung, dass nur die Universalreligionen, nicht aber die Volksreligionen „von einem fundamentalen Bruch in der Tiefe der menschlichen Existenz“ ausgingen, hilft uns nicht weiter, klingt aber sehr philosophisch und hinterlässt beim oberflächlichen Leser das Gefühl, auf diesen Seiten werde tief geschürft.
Was dann folgt, ist ein Parforceritt durch Geschichte und Gegenwart der fünf größten Religionen Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus. Nichts wird ausgelassen, alles irgendwie angesprochen, angerissen oder durchgehechelt. Judentum, Christentum und Islam von ihrer Entstehung bis zur Gegenwart auf jeweils vierzig Seiten, Hinduismus und Buddhismus auf jeweils zwanzig, das ist zu wenig, das kann überhaupt nicht gut gehen, weshalb dann auch die Texte schlecht geschrieben sind, zudem mit einer Vielzahl von Begriffen gespickt, die aus Platzgründen nicht geklärt werden können, was den Rezensenten mit dem Gefühl tiefer Unzufriedenheit zurücklässt. Immerhin weiß er jetzt, dass Jesus keine Legende war, sondern wirklich gelebt hat, vier Brüder und zwei Schwestern hatte, Bauhandwerker war und sich als Leiter einer jüdisch-messianischen Sekte um die Randgruppen der Gesellschaft gekümmert hat. Wie schön.