iCool
- Autor*in
- Graf, Ric
- ISBN
- 978-3-499-62142-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 208
- Verlag
- Rowohlt
- Gattung
- –
- Ort
- Reinbek
- Jahr
- 2006
- Lesealter
- 16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Klassenlektüre
- Preis
- 7,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Lebensbetrachtungen eines 21- Jährigen über seine Generation in 15 relativ selbständigen Kapiteln
Beurteilungstext
Der junge Autor stellt in verschiedenen Kapiteln Betrachtungen zum Leben ca. 20-Jähriger an. Er schreibt über Kleidung und Musik, Geldverdienen und - Geld mit vollen Händen ausgeben, über Kindheit und Eltern, über Freunde, Partys und über Einsamkeit, die sich schwer verdrängen lässt. Die Texte wirken sehr authentisch, da er scheinbar sein Leben und das seiner Freunde und Bekannten beschreibt. Sicher kann seine Darstellung nicht für eine ganze Generation gelten. Der Autor ist sehr im Millieu des wohlhabenden Bildungsbürgertums wohl eher westdeutscher Prägung verhaftet. Obwohl er vielfältige Erfahrungen anderer junger Leute darstellt, kommt die Betrachtung kaum einmal über diesen Kreis hinaus. So werden sich wohl einige Leser bei den Themen Geldknappheit oder Jobben höhnisch abwenden und gleich die Kritik anbringen, dass ein ALG II- Empfänger nicht 20 sondern nur 10 Euro am Tag zur Verfügung hat.
Man sollte aber einem so jungen Mann nicht mangelnde Weltkenntnis vorwerfen. Sein Anspruch ist auch eher auf Selbsterkenntnis gerichtet und hier hat er vielen Lesern etwas zu sagen. Denn die meisten seiner Betrachtungen sind in der Tendenz von vielen nachzuvollziehen. Die Veränderungen in der Sicht auf Sexualität, Planung des Lebenslaufes oder Familie sind durchaus sehr allgemeingültig. Ric Graf stellt dar, wie der Einzelne versucht sich mit diesen Problematiken auseinander zu setzen, wie leicht er aber trotzdem im allgemeinen Trend verhaftet bleibt und wie schwer gesellschaftliche Umstände es heutigen Jugendlichen machen, eine befriedigende Lösung für das eigene Leben zu finden. Seine Darstellung klingt durch die Direktheit oft selbstkritisch.
Ich empfehle dieses Buch wegen seiner Authentizität. Es wird junge Leute unbedingt ansprechen. Auch wenn es nicht vollständig gelesen wird, kann es eine Bereicherung sein. Außerdem regt es mit Sicherheit Diskussionen an und auch das wünschen wir uns von Literatur.