Ich will einen Löwen!

Autor*in
Eem, Annemarie von
ISBN
978-3-7373-5582-7
Übersetzer*in
Schweikart, Eva
Ori. Sprache
Holländisch/Niederlä
Illustrator*in
Janssen, Mark
Seitenanzahl
36
Verlag
MeyersDuden
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2017
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Ein stiller, langweiliger Morgen und eine zündende Idee. Finn weiß genau, was er will: Einen Löwen.

Beurteilungstext

Es scheint ein ganz normaler Tag zu sein. Finn wacht auf, das Haus ist still. Plötzlich hat er einen genialen Einfall: Er will ein Haustier, am besten gleich heute. Also fängt er an zu brüllen, zu betteln und zu bitten. Ein Löwe, ein Nilpferd, einen Affen, eine Ziege oder einen Papagei? Mama lehnt wieder und wieder ab: zu gefährlich, zu dreckig, zu zapplig, zu gierig, zu laut. Aber Finn lässt sich davon nicht entmutigen und behält sein Ziel im Auge. Sein letzter Vorschlag ist ein Hund – und Mama willigt ein. Hat Finn alles von Anfang an geplant?
Das Bilderbuch lädt vom Cover bis zur letzten Seite zum Staunen, Entdecken und Mitmachen ein. Die Illustrationen nehmen hierbei den meisten Raum ein und scheinen den Rahmen durch ihre kräftigen Farben und großzügigen Formen vor allem dann zu sprengen, wenn Finn von einem seiner Wunschtiere spricht: Dann schwingt sich der riesige Orang-Utan über die Doppelseite oder Finn reitet auf dem verrückten Papagei. Diese kraftvollen Wunschvorstellungen des kleinen Jungen stehen farblich und dynamisch im Kontrast zu den Seiten und Situationen, in denen die Mama Finns Wünsche ablehnt: Dann scheint er in den großen Zimmern des Hauses fast zu verschwinden.
Die sprachliche Gestaltung ist geprägt durch aussagekräftige Verben und sich wiederholende Sätze, die zum Mitsprechen beim Frage-und-Antwort-Spiel zwischen Mutter und Sohn animieren und der Handlung Struktur verleihen.
Beide Ebenen, die bildliche und die sprachliche, beginnen übertrieben und kraftvoll: Ich will einen Löwen! Im Laufe der Geschichte steigt die Spannung trotz der schwächer werdenden Dramatik. Denn vor allem auf der sprachlichen Ebene wird deutlich, welchen Plan Finn verfolgt: Durch seine übertriebenen Forderungen am Anfang, die er immer weiter zurücknimmt, lenkt er seine Mama geschickt und bringt sie schließlich dazu, einem Hund zuzustimmen. Er hat es geschafft!
Intelligent geschrieben und kraftvoll illustriert zaubert das Bilderbuch ein Lächeln ins Gesicht, wenn klar wird, dass Finn alles geplant und sein Ziel erreicht hat. Überraschend witzig und sehr zu empfehlen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von anre; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 07.08.2018