Ich und Du und Er

Schlagwörter

• Abenteuer

Teaser

Der fünfzehn jährige Adam lebt in einem englischen Fischerdorf. Trotz des rauen Lebens bewahrt er sich seinen Traum vom Fliegen. Eines Tages kommt ein Fremder, der mit ihm an der Verwirklichung jenes Traumes arbeitet. Mit Shona, der Tochter des Leuchtturmwärters, verbindet ihn eine innige Zuneigung sowie die Faszination für das Meer. Alles könnte so bleiben, wären da nicht diese Blicke, die Shona seinem älteren Bruder Nelson zuwirft.

Beurteilungstext

Der Teenager Adam ist ein Träumer. Mit der gleichaltrigen Shona, seiner Freundin aus Kindertagen, genießt er es, von den Klippen ins Meer zu springen. Weil ihre Mütter verstorben sind, wachsen die Jugendlichen bei ihren Vätern auf. Während Adams Vater mit seinem Bruder Nelson jeden Morgen zum Fischen raus fährt, erledigt er in der Hütte alle anfallenden Arbeiten, flickt Netze und fertigt kleine Handwerksarbeiten. Shona lässt sich von der Heilerin Louisa ausbilden. Da Adam nie auf das Meer hinaus muss, kann er jede freie Minute mit der ebenfalls kreativen Freundin verbringen. Sie ist auch das Mädchen, mit dem er seine ersten sexuellen Erfahrungen sammelt. Für Adam ist es Liebe, die, wie er glaubt, nicht endet. Ein Fremder, der sich Charles nennt, wird an Land gespült. Er entwickelt mit Adam ein Flugobjekt. Diese Arbeit nimmt so viel Zeit in Anspruch, dass die Bindung zu Shona Risse bekommt. Sie hat zudem ein Geheimnis, welches mit Nelson in Zusammenhang steht. Dann wird Charles zusammengeschlagen und bleibt von da ab verschwunden. Alle handelnden Charaktere werden zu Beginn des Buches vorgestellt. Marleen Neelens Geschichte spielt um Achtzehnhundert, eine Zeit, in der die Menschen wie die Fischer zur unterprevieligierten, zum Teil rechtlosen Gesellschaftsschicht gehörten. Die Überschriften der circa fünfunddreißig Kapitel geben Aufschluss auf ihre Inhalte. Die Beziehung zwischen Adam und Shona nimmt nicht die erhoffte Wendung. Es folgen Entscheidungen, die das Leben der Freunde drastisch verändern. Die Autorin lässt den Leser an der rauen Wirklichkeit der englischen Küste teilhaben, indem sie den Hauptprotagonisten aus seiner eigenen Perspektive erzählen lässt. Ihr Sprach- und Schreibstil ist poetisch und von Metaphern durchzogen. Dies verleiht der gesamten Erzählung etwas Märchenhaftes. Sprachlich hat sie die Themen Identitätssuche, Selbstverwirklichung sowie Liebe einfühlsam sowie altersgerecht umgesetzt. Ein Nachwort mit Quellenhinweisen rundet die literarische Arbeit ab.