Ich und die Walter Boys

Autor*in
Novak, Ali
ISBN
978-3-570-31116-5
Übersetzer*in
Link, Michaela
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Schüler, Kathrin
Seitenanzahl
448
Verlag
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Ein 16-jähriges Mädchen namens Jackie verliert bei einem Unfall ihre vermögenden Eltern und ihre Schwester.Sie muss von New York ins entfernte Colorado zu ihrer Vormundsfamilie umziehen.In dieser Familie leben 12 Kinder im Alter von 5 - 21 Jahren.Außer Parker, die auch wie ein Junge aussieht, sind alle anderen männlichen Geschlechts. Sie wohnen in der Provinz und leben auf einer Ranch.Die kaum zu bändigen Jungen mobben Jackie am Anfang und sorgen für sie für äußerst unangenehme Überraschungen.Erst allmählich kann sie sich in der Familie heimisch fühlen.

Beurteilungstext

Auf dem Cover zu dem Taschenbuch sieht der Betrachter 5 halbnackte sportlich anzuschauende junge Männer, in den Innenseiten werden die Walter Boys , die im Titel erwähnt werden,mit Stichpunkten vorgestellt. Das macht neugierig auf die Lektüre.
Die poetische Idee zu dem Buch ist nicht unbedingt neu. Es geht darum, wie sich ein Mädchen unter vielen heranwachsenden Jungen in unterschiedlichen Lebenssituationen behaupten muss.
Originell ist die Umsetzung der Idee durch die Autorin. Die Ich-Erzählerin Jackie hat ihre vermögenden Eltern und ihre Schwester bei einem Unfall verloren. Bis zu diesem Zeitpunkt ist sie behütet in einem Internat aufgewachsen. Alle Wünsche dieser Welt standen für sie offen. Nun muss sie von einem Tag auf den anderen zu ihren Pflegeeltern nach Colorado ziehen. Obwohl die Pflegemutter Katherine Walter und ihr Mann sie liebevoll aufnehmen, sind da noch die Walter Boys, 11 an der Zahl und ein Mädchen, das auch ein Junge sein möchte, die ihr nicht gerade ein freundliches Willkommen bereiten. Hinzu kommt, dass alle für Jackie ungewohnt, auf einer Ranch wohnen.
Immer wieder bereiten einzelne der Jungen ihr Schwierigkeiten, ärgern sie so, dass sie diese Familie wieder verlassen möchte. Heimlich muss sie sich allerdings eingestehen, dass die älteren der Walter Boys sehr attraktive , durchtrainierte Körper haben. Besonders bei dem zunächst fiesen Cole ist das der Fall, so dass sie ihn heimlich bewundert. Im Verlauf der Handlung kommt es zu vielen Ereignissen, bei denen Jackie ihre einzelnen Mitbewohner näher kennen lernt. Nach und nach wird sie immer mehr in deren Leben, aber auch in ihre recht abenteuerlichen Streiche integriert. Es kommt wie es kommen musste, der sechzehnjährige Alex und der siebzehnjährige Cole verlieben sich in Jackie. Sie kann sich wie der berühmte Buridans Esel nicht entscheiden, wer schließlich der Auserwählte sein soll. Diese Frage wird auch am Schluss des Romans letztendlich nicht eindeutig beantwortet. Vielleicht will sich die Autorin damit die Option für einen weiteren Band offen halten.
Der erste Teil des Buches liest sich sehr gut. Der Stil ist flüssig, die Protagonistin Jackie erzählt spannend von ihren ersten Erfahrungen mit den Walter Boys, man leidet mit ihr, wenn sie ausgegrenzt und schikaniert wird. Spannend geschildert werden die Streiche der Jungen, die sowohl Jackie treffen als auch gemeinsam mit ihr andere Personen. Später wiederholt sich viel, es wird langatmiger erzählt, man kennt inzwischen die Akteure des Buches und erfährt nicht mehr viel Neues, Unerwartetes.
Auch die Dreiecksgeschichte lässt sich zunächst gut lesen, dann aber kann der Leser die Unentschlossenheit von Jackie bei der Frage, für wen der beiden Jungen sie sich entscheiden soll, nicht so richtig nachvollziehen. Manchmal verhält sie sich eben wie ein pubertierender Teenager. Vielleicht liegt das auch daran, dass die Autorin das Buch als Fünfzehnjährige zu schreiben begann und eben aus dieser Sicht ihre Protagonistin agieren lässt.
Trotz dieser kritischen Anmerkungen kann man das Buch insgesamt gut lesen. Erzählt wird eine unterhaltsame Sommergeschichte, der Leser kann über manche Streiche lachen und er kann sich über die Porträts der 12 jungen Protagonisten freuen. Hervorzuheben ist auch die gelungene Übersetzung aus dem Englischen von Michaela Link.
"Ich und die Walter Boys" ist besonders als Ferienlektüre zu empfehlen, immerhin sind 445 Textseiten zu bewältigen.

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Diese Rezension wurde verfasst von schl; Landesstelle: Sachsen.
Veröffentlicht am 11.02.2017

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