Ich sehe was, was ihr nicht seht

Autor*in
Grossmann-Hensel, Katharina
ISBN
978-3-219-12025-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Grossmann-Hensel, Katharina
Seitenanzahl
32
Verlag
Annette Betz
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Berlin
Jahr
2024
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesen
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Kind macht mit seinen Eltern einen Ausflug. Es gibt unendlich viel zu entdecken in der Natur. Leider geht dieses Leben an den Eltern vollkommen vorbei, denn sie starren ausschließlich auf ihr Handy. Nach einem kleinen Missgeschick kommen sie im realen Leben an und staunen. Ist ihr Lernfortschritt von Dauer?

Beurteilungstext

Alle Erwachsenen starren auf ihr Handy. Sie nehmen ihre Kinder nicht wahr, sie nehmen Gefahren nicht wahr, sie nehmen Schönes nicht wahr. Das kleine Kind achtet im Straßenverkehr auf die Eltern, führt sie auf dem richtigen Weg nach Hause, übernimmt ihre Rolle. Alles wird fotografiert, nichts wird richtig angesehen. Wer so blind durch das Leben läuft, dem muss ein Missgeschick passieren. Die Eltern des Kindes laufen durch Wasser, die Handys erweisen sich als nicht wasserdicht. "Bist du groß geworden", strahlen die Eltern danach ihr Kind an und die Mutter muss feststellen, dass sie noch ihren Pyjama anhat. Für eine kurze Zeit wird das Leben bunt und handyfrei.

Die Illustratorin und Autorin dieser Geschichte schreibt Kolumnen für eine bekannte Frauenzeitschrift. Durch ihre Illustrationen setzt sie die Geschichte witzig ins Bild. Das Kind trägt ein Bienenkostüm. Die großen Gesichter mit sehr kleinen Augen der Eltern sind fast vollständig vom Handy bedeckt. Später zeigen die Gesichter eine überzeichnete Mimik. In den Szenen gibt es viele witzige Details zu entdecken, allein die Vielfalt der Autos und ihrer Insassen lässt schmunzeln. Herzhaft lachen kann man über die Erwachsenen, die inmitten der Tiere diese nicht wahrnehmen. Expressionistisch bunt wird die Wahrnehmung der Eltern nach dem Handyverlust. Zum Schluss entdecken die Eltern sogar den Sternenhimmel wieder, der ohne das Licht der Taschenlampenfunktion deutlich zu erkennen ist. Gespielt wird in den Illustrationen mit Perspektiven und Proportionen.

Erzählt wird diese Geschichte, die durchaus den vorlesenden Erwachsenen den pädagogischen Zeigefinger zeigt, mit wenig Text, der in die großen Bilder integriert ist. Dieses Bilderbuch bietet den perfekten Sprechanlass auch in der Kita oder der ersten Klasse.

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Diese Rezension wurde verfasst von Fee; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 20.03.2024