Ich, Kater Robinson

Autor*in
Rowohlt, Schössow/
ISBN
978-3-446-23898-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schössow, Peter
Seitenanzahl
40
Verlag
Hanser
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2012
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Der kleine Kater wird ein Geburtstagsgeschenk und ist gut verpackt in einem Kasten. Seine neue Besitzerin hat jedoch auch noch andere Interessen und vor allem, sie fährt in den Urlaub. Da kann er nicht mit und ein neues Leben beginnt.

Beurteilungstext

Gaby, die eigentlich Vanessa heißt, aber immer Nessi genannt wird und sich deshalb Gaby nennt und natürlich auch, weil sie altmodische Namen schön findet, bekommt zu ihrem fünften Geburtstag eine Katze geschenkt, die ein Kater ist. Ich, oder besser Robinson, muss einiges über sich ergehen lassen. Gaby weiß nicht, dass es Katzen überhaupt nicht mögen gebadet zu werden und dann bekommt Robinson auch noch einen Schnuller umgebunden. Als die Familie in Urlaub fährt, wird er in einer Katzenpension abgeliefert. Dort hat er gleich seinen nächsten Namen weg, Schnuller. Er nutzt die erste Chance in die Freiheit. Dort ist das Leben noch dreimal komplizierter. Der Hungermond und die Hungersonnen schlagen ihm ganz schön auf den Magen. Wurstverkäufer sind auch schnell auf den Beinen und die Stadtplaner haben häufig vergessen Bäume zu pflanzen, da kann man schon mal seinen Schwanz verlieren. Ratten sind keine Mäuse und Katzen keine Löwen, diese weisen Erkenntnisse braucht Robinson noch bevor er sein Glück findet.
Diese Geschichte ist einerseits ganz schön haarsträubend und oft zweideutig. Als "Er" bei den ganz anderen Damen angekommen ist, die es oft in Hafenstädten gibt, tritt Herr Sowieso auf (der in Wirklichkeit ganz anders heißt und der sich auch nicht abmalen lassen wollte): "Schmeiß bloß diesen räudigen Straßenkater raus! Nicht mal einen Schwanz hat er! Das verprellt doch die Kundschaft, der Anblick!" Harry Rowohlt und Peter Schössow sind schon ein geniales Duo. Die Illustrationen von Schössow gehen ins Detail, zeigen uns nächtliche und morgendliche Stadtlandschaften von Hamburg. Er findet die Ecken, in der keiner freiwillig sein will. Kaputte Autos, Ratten, Müll und Unrat. Er zeigt aber auch eine herrlich, skurrile Komik z. B. einen Gartenzwerg mit Schusswunde im Kopf. Harry Rowohlt findet zu diesen Bildern die richtigen Worte. Und da kann man schon viel Schmunzeln. Plötzlich, völlig unvermittelt, lässt er als Geburtstagsständchen von einer alten Schallplatte die Zeilen: " Unser Lied die Ländergrenzen überfliegt, Freundschaft siegt, Freundschaft siegt", erschallen, oder besser lesen. Wie er auf diesen alten DDR Song aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts kommt, bleibt ein Rätsel. Überall im Text verstecken sich kleine Anspielung, die man nicht immer sofort entziffert. Das muss man aber auch nicht, je nach Alter der LeserInnen entdeckt man das Eine und das Andere vielleicht nicht so schnell.
Man kann den beiden Autoren eigentlich nur raten: Das war eine gute Idee, es sollte nicht das einzige, gemeinsame Kinderbuch bleiben!

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Diese Rezension wurde verfasst von WB.
Veröffentlicht am 01.01.2010