Ich bin ein Stern
- Autor*in
- Auerbacher, Inge
- ISBN
- 978-3-407-78949-5
- Übersetzer*in
- Pressler, Mirjam
- Ori. Sprache
- Amerikanisch
- Illustrator*in
- Bartholl, Max
- Seitenanzahl
- 103
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- Weinheim
- Jahr
- 2006
- Lesealter
- 10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 5,50 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Inge Sauerbach ist ein jüdisches Mädchen, dass 1942 mit ihren Eltern in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wird. Sie hat überlebt. Aus Sicht des damaligen siebenjährigen Kindes erzählt sie uns von der schrecklichen Zeit im Lager, von der ständigen Angst, dem Hunger, aber auch den Spielen, die das Überleben erträglicher machten.
Beurteilungstext
Als erwachsene Leser ist uns die Zeit des Holocaust nicht fremd und wir haben schon viel darüber gelesen, gehört und gesehen. Doch dieses Büchlein packt wieder aufs Neue, weil es so authentisch ist. Die eingefügten Fotos bewirken noch mehr den Bezug dazu, dass es sich nicht um einen Roman oder “traurige Geschichte” handelt, sondern leider um einen Tatsachenbericht. Zum Glück hat die Autorin überlebt, aber viele Millionen Menschen und eben mehr als anderthalb Millionen jüdische Kinder nicht.
Was auch noch mehr Betroffenheit bewirkt ist die Tatsache, dass uns die schreckliche Lagerzeit aus Sicht des Kindes, das sie damals am eigenen Körper so erlebt hat, geschildert wird. Das rüttelt wieder wach und man möchte die Zeit zurückrollen können, um dieses Verbrechen ungeschehen zu machen.
Doch gleich darauf erweckt es auch den Gerechtigkeitsdrang, etwas dafür zu tun, dass sich so ein Wahnsinn nicht wiederholt. Es ist wohl was, dass dieses Buch sehr gut auch Schulkinder geeignet ist, um zu dem Thema Bezug zu nehmen.
Es kann und darf nicht sein, dass es Menschen in unserer Gesellschaft gibt, die behaupten “der Holocaust wäre eine Lüge” oder “die Juden hätten sich das selbst eingebrockt” usw.
Von der Ohnmacht zur Handlungsfähigkeit, den Ängsten und Hungerqualen, menschlichen wie unmenschlichen Taten erzählt uns Frau Auerbacher sehr bewegend. Ebenso gut vorstellbar sind die Überlegensstrategien und die ganz anderen Gedankengänge im Konzentrationslager im Gegensatz zum Leben im Krippenheim.
Das öffnet uns auch hoffentlich wieder mehr die Augen für unseren Wohlstand, unsere gute Lebensqualität, unseren Umgang mit den Mitmenschen, unsere Einstellung zu Ausländern,... . Verschließen wir doch nicht die Augen oder lassen uns täuschen, wie damals so viele Deutsche.
Was muss das die Autorin für Kraft und Mühen gekostet haben, bei der Entstehung dieses Berichts...! Unbedingt empfehlenswert als Klassenlesestoff.