Ich bin die Nele
- Autor*in
- Brock, Peter
- ISBN
- 978-3-89603-295-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Schrader, Karl
- Seitenanzahl
- 154
- Verlag
- LeiV
- Gattung
- –
- Ort
- Leipzig
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 10,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Als die 11jährige Nele vom Dorf in die Stadt umziehen muss, beginnen die Probleme. Weil sie nun allein den Haushalt für ihren Vater führen muss und sich aber auch ins neue Klassenkollektiv einfügen soll, wo Plus- und Minuspunkte je nach Verhalten von der Vorsitzenden des Gruppenrats verteilt werden, baut Nele sich eine Fantasiewelt auf. Bald heißt es: "Die Nele spinnt". Schließlich werden nach manchen Fehlschlägen aber dann doch ihre Träume vom Kinderparadies auf einem ausgedienten Schiff wahr.
Beurteilungstext
Die Geschichte spielt zu DDR-Zeiten, also zu einer Zeit des real existierenden Sozialismus'. Im Schulalltag spielen Brigaden, Wettbewerbe, Patenbrigaden, Brigadiers, Brigadefeiern Pionierleiterinnen, Lernkonferenzen, Klassenkollektiv und Gruppenrat eine große Rolle. Wer sich bei diesen Begriffen und ihrer Bedeutung für die Schüler der damaligen DDR nicht auskennt, tut sich schwer beim Lesen und Verstehen dieses Kinderbuchs, zumal es keinerlei Erklärungen gibt. Nele wirkt wie eine sympathische DDR-Pippi Langstrumpf und bildet mit ihren Fantasien und Träumereien den Gegenpol zum nüchternen Alltag, wo es vor allem um "Planerfüllung, Pflichten, Kampf und Ziel" geht, wie Neles Vater es ausdrückt. Dennoch ist die Geschichte ziemlich überfrachtet: Eine Elfjährige schmeißt allein den Haushalt für ihren Vater, will nebenbei noch eine neue Frau für diesen finden, muss aber in erster Linie sich im neuen Klassenkollektiv zurechtfinden und soll sich überdies bei Lernkonferenzen und Gruppennachmittagen gesellschaftlich engagieren. Wieweit eine solche Geschichte Kinder heute interessieren kann, ist äußerst fraglich. Warum sie im Jahr 2007, viele Jahre nach der Wende, geschrieben und verlegt wurde, erscheint rätselhaft. Sollte es sich um "Ostalgie" drehen?