Ich bau mir einen großen Bruder. Wie unser Körper funktioniert

Autor*in
Vaugelade, Anais
ISBN
978-3-89565-350-6
Übersetzer*in
Scheffel, Tobias
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Vaugelade, Anais
Seitenanzahl
64
Verlag
Moritz
Gattung
Buch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Frankfurt
Jahr
2017
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
24,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das kleine Mädchen bastelt sich einen großen (!) Bruder und wir erleben dabei, wie ein Mensch strukturiert ist, vom festen Skelett bis zum selbstständigen Atmen.

Beurteilungstext

Das kleine Mädchen Susa hat in dem großformatigen Buch endlich ein Geschwisterkind, aber Marianna kann ja gar nichts, außer vielleicht Krabbeln, auf keinen Fall Ball spielen oder miteinander reden oder so was. Da hilft nur eins: Susa bastelt sich selbst einen großen Bruder.
Das ist die Ausgangssituation, und wir sehen das kleine Mädchen im langen weißen Hemdchen sehr entschlossen einige lange Stangen durch den Flur tragen. Erst danach bemerken wir die Anderen, kleinen Bunten, die ihr staunend nachschauen. Das große grüne Krokodil in der Türfüllung ebenso. Alle werden Susa auch weiterhin begleiten, Stichwortgeber oder Kommentator sein.
Wir nun, wir erleben, wie man einen Menschen aufbaut (und welche Hilfsmittel Susa dafür benutzt). Man beginnt mit dem Knochenskelett und setzt danach Gelenke ein. Bänder und Muskeln sorgen nach der Stabilität für Flexibilität, die ohne zentrierte Befehlszentrale nicht richtig funktionieren würde. Die wiederum ist für ihre Entscheidungen auf Information von außen abhängig (Auge, Ohr, Mund, Zunge, Nase, Tastsinn). Der Aufbau des riesigen Golems gelingt, aber er will und will einfach nicht lebendig werden. Und da kommt die kleine Marianna ins Spiel.

Nicht nur das Buchformat ist ungewöhnlich, die Aufteilung und Gestaltung der Seiten sind es ebenfalls. Im unteren Bereich der Doppelseiten treibt wenig Text die Erschaffung voran, klein neben der Seitenzahl links wird der Fokus der vorlesenden Erwachsenen auf eine Art Überschrift gelenkt.
Die Bilder selbst nutzen viele Darstellungsformen, das große Krokodil ist allgegenwärtig wie Susa auch, die neun kleinen bunten Wesen ebenso. Fast unbemerkt taucht ab und zu Marianna auf, denn wir konzentrieren uns ja auf den Aufbau des großen Bruders, den sich Susa erschafft.

Eine schöne Idee für ein Sachbuch ist, die Sachinformationen anders zu verpacken. Macaulay hat einmal den Aufbau des Empire State Buildings sehr anschaulich verdeutlicht, indem er den Abbau des Gebäudes in eine Verkaufsgeschichte eingebunden hatte (David Macaulay: Der Rückbau, Frankfurt 1196). Hier nun wird der fertige Mensch verdeutlicht, indem ein (ziemlich dilettantischer) Nachbau geschildert wird, der dann sogar noch erfolgreich ist.

Toll geplant, toll gezeichnet, ungewöhnlich strukturiert, viel gelernt.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.10.2017

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