Hundertwasser Ein Haus für dunkelbunte Träume

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Was passiert da in der grauen, ordentlichen Stadt? Ein Baum ist verschwunden und ein Haus wird gebaut. Es ist aber kein normales Haus, es ist bunt und wellig und rund und ganz anders als alle anderen Häuser.

Beurteilungstext

1985 war das Hundertwasserhaus in Wien fertig. Ein Haus, das zum Stauen auffordert und zum Träumen. Genau vor Mayas Fenster tauchen Bagger und Betonmischer auf. Auf dem verwilderten Grundstück steht aber doch ihr Lieblingsbaum, und der ist jetzt verschwunden. Immer mehr Steine werden verbaut, so dass man den Baum nicht mehr sehen kann. Ist er überhaupt noch da? Die Steine werden zu einem Haus, einem außergewöhnlichem Haus. Es ist bunt, hat farbige Fensterrahmen und einen goldenen Zwiebelturm. Ist es ein Schloss? Eines Tages kommt ein Mann, der genauso bunt ist wie das Haus, und den fragt Maya nach ihrem Baum. Der Mann nimmt sie mit in den Innenhof und da steht er, ihr Baum, groß und majestätisch, ihm ist nichts passiert. Nun dürfen die Kinder sich auch das Haus ansehen, das Hundertwasserhaus.
Mit Gold und Glitzer, Kurven und Farben wird die Stadt verschönert, oder besser, die Autorinnen haben im Stil von Hundertwasser eine Stadt entstehen lassen. Viele graue Häuser gibt es zwar auch noch, aber irgendwie sind sie nicht mehr so Grau, weil die bunten Häuser alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen. So kann man eintauchen in einen Traum, der in Wien Wirklichkeit wurde. Wer Hundertwasser kennt, der kennt auch seine Art, mit Formen und Farben zu spielen. Hundertwasser war ein Vorreiter des ökologischen Bauens und hat sowohl Grundsätze aufgestellt, als auch seine Wohneinheiten in Form und Farbe, auch im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Pflanzen und Wohnen, konzipiert. Ein wunderschönes Buch, das sowohl ein wenig Kunstgeschichte mitbringt und einfach traumhaft schön ist.