Hot, Wet & Shaking

Autor*in
Trace, Kaleigh
ISBN
978-3-944666-61-7
Übersetzer*in
Dützmann, Penelope
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Michael, Marie
Seitenanzahl
132
Verlag
Orlanda
Gattung
Taschenbuch
Ort
Berlin
Reihe
Aufklärung
Jahr
2020
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Kaleigh Trace ist eine Frau mit einer körperlichen Behinderung, erworben durch einen Verkehrsunfall mit Rückenmarksverletzung. Sie beschreibt ihr Leben mit allen Problemen, Begegnungen, vor allem im sexuellen Bereich mit Unwägbarkeiten die häufig unangekündigt, spontan und unpassend auftreten.

Beurteilungstext

Vor der Rezension seien das Umschlagbild und die Rückseite des Buches erwähnt. Vorn sehen wir eine junge Frau von hinten, keine Behinderung sichtbar, allein die Stützräder geben Anlass für eine erstes Vermutung. Die Rückseite zeigt erotische Figuren und Positionen. Ein mutiges und ehrliches Buch über das Leben mit einer körperlichen Behinderung. Nicht nur im beruflichen, sowie im allgemeinen mitmenschlichen Kontakt erfährt Kaleigh eine besondere Belastung. Im Besonderen die auszuleben wollende Sexualität steht als große Herausforderung da. Die Bezeichnung "behindert" seziert sie in" beHindert" resultierend daraus, dass der Begriff die Behinderung bewegungseingeschränkter Menschen durch alltägliche, menschengemachte Stolpersteine, Diskreminierungen und Vorurteile anzeigen soll. Nicht allein die sichtbare Behinderung kennzeichnet die eingeschränkten Menschen, sie erfahren immer wieder und überall Behinderung von außen. Allen Etiketten und Schamhaftigkeiten zum Trotz spricht die Autorin das aus, was noch häufig genug hinter vorgehaltener Hand geflüstert wird. Jeder mag sich ein Stück wiederfinden. In grundehrlicher, jedoch nicht obszöner Sprache teilt sie uns mit, wie verstörend die unschönen Erfahrungen behinderter Menschen in unserer Gesellschaft sind. Ob in der Sexualität, oder im schonungslosen Alltag. Das kann den empathischen Leser nur zutiefst berühren. Mit einer großen Portion Selbstironie, mit zu Herzen gehender Eindringlichkeit, sich selbst als queere Person beschreibend, nimmt sie den Leser mit zu ihren Erfahrungen, Begegnungen und auch Glücksmomenten.
Nach anfänglichem Erstaunen über den unverblümten sprachlichen Ausdruck erhält der Leser einen starken Zugang zur Protagonistin. Dieses Buch regt zur Reflektion über den eigenen Umgang mit und dem Verständnis für behinderte Menschen an. Auch die Reflektion der persönlichen Sexualität kann jedem einzelnen neue Betrachtungsweise eröffnen.
Was mich an diesem Buch besonders mitgenommen hat, war das positive, kämpferische und dennoch auch verständnisvolle Denken der Autorin. Verständnis für die sie umgebenden Menschen, die lernen sollten, Menschen mit Handicap respektvoll und wie ihresgleichen zu behandeln.

Anmerkung

Das könnte, oder sollte sogar als Thema in der Schule berücksichtigt werden.

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Diese Rezension wurde verfasst von 18.
Veröffentlicht am 01.07.2022