Hip-Hop, Hund und Herzgehüpfe - Mein Leben als Zwilling

Autor*in
Fessel, Karen-Susan
ISBN
978-3-440-14630-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
208
Verlag
Klee
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2016
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die erste Begegnung zwischen Milla und Harry, dem Hund aus dem Nebenhaus, verläuft ziemlich turbulent - wie auch die weiteren Tage, an denen Milla ihrem Traum von einem eigenen Hund näher kommt. Gemeinsam mit ihrem Zwillingsbruder Mika versucht sie, die neue Aufgabe zu bewältigen, und muss dabei einige Hürden meistern. Während Millas Herz für Harry schlägt, geraten die Herzen von Mika und Papa durch zwei weibliche Zweibeiner ziemlich durcheinander.

Beurteilungstext

Die Anfangs- und Schlussszenen werden von dem Sturz über Harrys Leine bestimmt, wobei der Übeltäter, der wenig erzogene Hund Harry, mit freundlichem Lecken das Unglück wieder gut zu machen versucht. Aber Milla, die in beiden Fällen das Opfer ist, findet das alles überhaupt nicht so schlimm, weil sie sich schon immer einen Hund - á la Harry - gewünscht hat.
Der erste Zusammenprall löst die Idee aus, dass - in Ermangelung von Papas Zustimmung zu einem eigenen Hund - Harry als Ersatz fungieren solle. Nurit, Harrys Besitzerin, ist anfangs nicht so recht überzeugt, ob man einer Zwölfjährigen eine solche Verantwortung übergeben könne. Zum Glück gibt es aber auch noch Mika, Millas Zwillingsbruder, der sich auf den Deal einlässt, zusammen mit Milla Harry auszuführen, während Milla im Gegenzug nicht nur Details über ihre Freundin Jette, in die Mika über beide Ohren verliebt ist, in Erfahrung bringt, sondern auch noch eine Gelegenheit schafft, bei der sich Jette und Mika näher kommen.
Trotz sorgfältiger Planung und bester Vorsätze läuft einiges daneben und aus dem Ruder, Mika gelingt es nicht, über seinen Schatten zu springen und auf Status ‚Small talk' mit Jette zu gehen, selbst die Opferung seiner langen Haare erhält nicht die erwartete Anerkennung. Liebe ist ziemlich kompliziert im Alter von zwölf Jahren, aber auch die fortgeschrittene Generation, nämlich der Vater der Zwillinge, Markus, tut sich schwer, Nurit seine wahren Gefühle zu zeigen. Einzig Oma, die fitteste Seniorin in Nurits Gymnastikgruppe, blüht immer mehr auf, kein Wunder, denn sie gewinnt problemlos alle Brettspiele gegen Sohn und Enkelkinder, die wegen ihrer Probleme nicht mehr konzentriert mitspielen.
Die Geschichte ist mit viel Humor geschrieben, so dass selbst die ‚Peinlichkeiten' nicht als solche wirken. Der Leser findet viele Parallelen zum alltäglichen Chaos, in dem Zwölfjährige stecken. Dazu gehört auch der langersehnte Auftritt am Tag der offenen Tür des Tanzklubs, bei dem Milla in der ersten Reihe Hip-Hop tanzt, während Mika gewissermaßen den Quotenmann - von Daniel abgesehen - in der Ballettgruppe repräsentiert. Sowohl Milla als auch Mika tragen - trotz gelungener Solopartien - zu dem Chaos in der jeweiligen Gruppe bei - da bedarf es auf Seiten der Tanzlehrer einer entsprechenden Menge Humor, um das Ganze letztendlich als ‚gelungen' zu bezeichnen.
Es macht Spaß das Buch zu lesen, denn trotz der allgemeinen Heiterkeit gehen das Sensible und Nachdenkliche weder verloren noch untern. Doch zum Glück hält die Familie inmitten der Turbulenzen zusammen und es findet sich immer eine Lösung.
Daher halte ich das Buch für sehr empfehlenswert, sowohl als Klassenlektüre als auch als Bibliotheksbaustein.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von magic.
Veröffentlicht am 01.07.2016

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