Hinter der Elfentür
- Autor*in
- Dawnay, Gabbyvan de Goor, Lars Tomai, Giulia
- ISBN
- 978-3-7913-7552-6
- Übersetzer*in
- Schaub, Anna
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- van de Goor, LarsTomai, Giulia
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Prestel
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)
- Ort
- München
- Jahr
- 2023
- Preis
- 18,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Lilly, in der englischen Originalausgabe Willow = Weide, ein kleines Mädchen mit guter Beobachtungsgabe, entdeckt in ihrem lebhaften Dorf eine winzige Tür in einem Baum, eine Elfentür. Als sie diese durchschreitet, kommt sie in einen rätselhaften Wald. Die dort lebenden Elfen stellen sich als seine Beschützer:innen vor. So erfährt Lilly viel über die Natur und erkennt mühelos, dass auch kleine Beiträge Großes bewirken können. „Niemand ist zu klein, um etwas zu bewegen.“
Beurteilungstext
Bastelgeschäfte und auch große Supermarktketten werben zur Zeit mit Elfentüren, durch die man in eine andere, bessere und zauberhafte Welt schlüpfen kann. Auch im vorliegenden Bilderbuch wird dieser Kunstgriff genutzt und so eine magische Welt vorgestellt, in der die Natur und alle Lebewesen harmonisch zusammenfinden. Bereits das Cover mit Goldfolienprägung, welche den Leitsatz (s. o.) trägt, weist auf ein geheimnisvolles Erlebnis hin. Ein alter, knorriger Baum mit Tür, Fenster und spielenden Elfen davor machen neugierig auf die Welt dahinter.
Das Bilderbuch wirkt durch die zauberhaften Naturfotografien sehr beeindruckend. Der Fotograf, Lars van de Goor, der schon viele Preise für seine Arbeit erhalten hat, liebt Bäume, die hier auf jedem Bild uralte Naturkräfte im Wandel der Jahreszeiten demonstrieren. Die Figurenillustration hat Giulia Tomai übernommen. Ihre Zeichnungen gehen dabei mit den Fotos von Lars van de Goor eine sehr gute Symbiose ein und so schaffen sie gemeinsam eine ruhige und etwas mystische Atmosphäre. Liebevoll gezeichnete, unterschiedlich bunte Elfen lässt die Illustratorin durch das Bild schweben. Die Fotografien der alten, der Jahreszeit angepassten Bäume (häufig sind Gesichter zu erkennen) nehmen den größten Raum ein. Die Beiträge von G. Tomai und L. van de Goor sind intuitiv erfassbar.
Der unter den Bildern stehende Text, verfasst von der bekannten Kinderbuchautorin Gabby Dawnay, teilt keine Ereignisse, dafür aber viele Binsenweisheiten mit und kann schon deshalb wenig überzeugen. Beispiel: „Warum arbeiten sie (die Bienen) so viel?“ will Lilly wissen. „Das liegt in ihrer Natur“, erwidert die Elfe. Auch ihre zweizeiligen Verse, die sich auf jeder Doppelseite als Spruchband und in Form eines nicht immer sauberen Schüttelreims durch das Buch ziehen, werden Kinder nicht zwingend in ihren Bann ziehen. Vielleicht liegt es auch an der Übersetzung.
Gabby Dawnays Botschaft, dass es gerade den Kindern gelingen sollte, in der Natur genau hinzugucken und zu helfen, deren Wichtigkeit für alles Leben zu stärken, wird auf der letzten Seite noch einmal wiederholt. Bild und Text der vorletzten Doppelseite treffen die gleiche Aussage. Durch diese Redundanz wird dem Buch der Schwung und damit die Chance genommen, Mädchen und Jungen nicht nur durch die wunderschönen Bilder, sondern auch durch den Text zu beeindrucken bzw. zu verzaubern.
Für Erstleser ist der kurze Text, der nicht auf ihren Lernstand ausgerichtet ist, nicht zu empfehlen. Es mischen sich Prosa (mit wörtlicher Rede) und Reime, was nicht einfach zu durchschauen ist. Erwachsene aber, die kreativ mit dem Buch umgehen können, werden ihre kleinen Zuhörer:innen mit den Bildern sicherlich fesseln und mit ihnen gemeinsam viele lustige Details ausfindig machen können.