Himmel und Straßenstaub

Autor*in
ISBN
978-3-7655-1798-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
318
Verlag
Gattung
Ort
Gießen
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
16,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Familie Schneider lebt mehrere Jahre in den Slums von Manila mit und unter den Ärmsten der Armen. Sie initiieren zahlreiche Selbsthilfeprojekte für und mit den Menschen und der Unterstützung der Christlichen Gemeinde in der Schweiz.

Beurteilungstext

Wenn man das Leben am Rande der Gesellschaft durch die Augen der Familie Schneider kennen gelernt hat, kann man nicht so weiter leben, wie bisher. Das Schicksal dieser vielen Familien bleibt im Leser und macht bewußt, wie privilegiert man selbst in der modernen Gesellschaft lebt.
Von Slums hat man schon immer mal gehört, ist vielleicht auch an einem vorüber gefahren. Aber wirklich erahnen kann man von den existenziellen Kämpfen nichts. Das ändert sich, wenn man die Erlebnisse der Familie Schneider gelesen hat. Insbesondere Christian Schneider beschreibt Einzelschicksale in ihrer Komplexität immer wieder. Er beschreibt seine Verzweiflung, gegen die er viele Male anzukämpfen hat, seine Ungeduld und auch seine Zweifel an Gott. Immer wieder fragt er sich, wo Gott ist. Und er findet die Antwort bei den Ärmsten der Armen. Sie sind es, die aus der Liebe Gottes Kraft schöpfen, ihr Leben ändern zu wollen. So beschreibt Schneider Jugendfreizeiten, nach denen immer wieder einige Kids den Mut haben, über Selbsthilfeprojekte ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Trotzdem scheint das Engagement ein Kampf gegen Windmühlen zu sein, gegen die Ignoranz der Regierung und der ganzen Welt. Denn gerade die Ärmsten werden immer wieder vertrieben. Ihnen wird das Wenige genommen, wenn Bulldozer ganze Slumviertel niederwalzen. Die Kinder der Familie Schneider verleben ihre ersten Jahre in verschiedenen Slumvierteln von Manila und nehmen keinen Schaden. Allerdings können sie sich in der Schweiz nie richtig zu Hause fühlen. Die Kultur ihrer ersten Lebensjahre prägt sie. Auch die Familie Schneider lässt ihre Wahlheimat nicht los. Nach 8 Jahren in die Schweiz zurück gekehrt, engagieren sie sich weiter für ONESIMO, den christlichen Schweizer Verein, der die Arbeit der Mitarbeiter in den Slums von Manila unterstützt.
Sehr aussagekräftig ist die Haltung des Autors zum 11. September 2001. Immer wieder bestimmen die Ereignisse dieses Tages die Medien- wenngleich auch an diesem Tag 35 615 Kinder an Unterernährung starben- so wie an jedem anderen Tag.
Am Ende des Buches wird erzählt, was aus einigen Menschen aus den Slums von Manila geworden ist. Es gibt schöne und traurige Geschichten. Alle bringen diese Menschen dem Leser nahe und lassen sie uns unvergesslich sein
Die Kontaktadressen von Servants Swizerland und einige Spendenkonten eröffnen die Möglichkeit, von unserem Wohlstand einen Teil an die Menschen zu geben, die nichts haben, um zu überleben.

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Diese Rezension wurde verfasst von KOST.
Veröffentlicht am 01.01.2010