Hey, kleiner Kämpfer

Autor*in
Young, Karen
ISBN
978-3-8497-0328-8
Übersetzer*in
Joel, Siegfried
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Young, Karen
Seitenanzahl
28
Verlag
Carl Auer
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Heidelberg
Jahr
2016
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Büchereididaktisches MaterialFreizeitlektüreVorlesen
Preis
0,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Angst ist ein Gefühl, das jeder kennt. Sogar scheinbar unbesiegbare Personen wie Löwenbändiger oder Astronauten. Dieses Buch erklärt, warum Angst entsteht, wie man sie bekämpfen kann und, dass es vollkommen okay ist Angst zu empfinden.

Beurteilungstext

Mit wunderbar farbenfrohen, Buntstift gezeichneten Illustrationen und recht langen Texten, die sich immer geschickt in die Bilder eingliedern, erklärt dieses Bilderbuch in kindgerechter Sprache ein Gefühl, das jeder kennt: Angst. Das schafft es, indem Vergleiche aus dem Alltag erwähnt werden, die es einem erleichtern zu verstehen wie sich Angst anfühlen kann (Treppenstufe verpassen und ins Leere treten). Es wird auch deutlich, dass wirklich jeder schon einmal Angst hatte und es in jedem Leben Situationen gibt, vor denen man Angst hat. Das macht die Identifikation mit dem Thema umso leichter. Wie das Gefühl der Angst überhaupt entsteht, wird kindgerecht erklärt. Zwar wird der Vollständigkeit halber auch der Fachbegriff der betroffenen Hirnregion erwähnt (Amygdala), aber im Verlaufe der Geschichte wird das vereinfachte Wort "Mandelkern" dafür weiter verwendet. Eine schöne Idee ist es zudem dem kindlichen Leser vorzuschlagen der Hirnregion einen eigenen Namen zu geben, um das Thema nahbarer zu machen. Besonders schön und anschaulich sind die alltäglichen Vergleiche, die dem Leser helfen sich das Phänomen der Angst besser vorstellen und verstehen zu können. Außerdem auch, dass der Mandelkern in einer Angstsituation eine Superkraft auslöst, die einen zwar beschützen möchte, sich aber dennoch nicht immer gut anfühlt (Übelkeit, Schwindel, schneller Herzschlag, heißes, rotes Gesicht). Es wird auch erklärt, dass sich der Mandelkern manchmal irrt und Angst signalisiert, obwohl da gar kein Grund ist. Deswegen ist es umso wichtiger Chef über seine eigenen Gefühle zu sein. Damit einem das leichter gelingt, werden dem Leser Anregungen an die Hand gegeben: Beispielaffirmationen oder Atemübungen. Am Ende des Buches befinden sich Ankreuzsätze, die dem Leser seine Stärken bewusst machen sollen.
Das Thema des Buches ist sehr wichtig und macht es dem Leser aufgrund der Lebensweltnähe leicht sich hineinzuversetzen und sich zu identifizieren. Leichter wäre es vielleicht noch, wenn es eine konkrete Beispielgeschichte geben würde, denn so ist das Thema trotz der kindgerechten Sprache für die Zielgruppe doch recht abstrakt zu fassen. Außerdem wiederholen sich viele Aspekte doch relativ häufig und lassen die Aussagen recht langatmig wirken.
Wie von der Illustratorin gewohnt, sind die Illustrationen sehr farbenfroh und die Motive verniedlicht. Meistens sind es großflächige Bilder auf den Einzelseiten, manchmal auch nur einzelne Figuren oder auch mal vollständig gefüllte Doppelseiten. Die Illustrationen sind spannend, detailarm und transportieren die Mimik und Gestik der Figuren. Das Gefühl der Angst wird in Form eines großen wuscheligen Fantasietiers veranschaulicht, was das Gefühl leichter fassen lässt. Die Figuren und Landschaften sind nicht realitätstreu, sondern fantastisch. Es wird sich zudem nur auf das Wesentliche konzentriert. Man kann sich auch gut vorstellen die Illustrationen unabhängig von den Texten zu zeigen und erraten zu lassen, um was es sich bei dem Fantasietier handeln könnte. Auffällig ist, dass es zwar keinen schriftlich dargestellten Geschichtenverlauf gibt, aber die Figuren in den Illustrationen den Leser durch das Buch begleiten. Innerhalb der Illustrationen gibt es also doch eine Geschichte, die es dem Leser leichter macht sich in das Buch hineinzufühlen.

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Diese Rezension wurde verfasst von Leonie Bensing; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 04.03.2024