Hexenfee

Autor*in
ISBN
978-3-95939-047-7
Übersetzer*in
Erdorf, Rolf
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Cneut, Carll
Seitenanzahl
44
Verlag
Bohem Press
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Münster
Jahr
2017
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
24,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Eine kleine Fee möchte viel lieber so unordentlich, schmutzig und wild sein wie die Hexen. Auch gegen den Willen ihrer Mutter sucht sie das Hexenland auf - und wird so überrascht wie wir auch.

Beurteilungstext

Carll Cneuts Personen tragen Masken und hohe, kegelförmige Hüte, die je mit einem Bändel unter dem Kinn vor dem Herabfallen oder -wehen geschützt sind. Ob die Höhe des Hutes etwas mit dem Stand zu tun hat, erfahren wir nicht, doch sind alle Kegel in der Farbpalette von Gelb über Rot zu Braun in verschiedenen Größen vertreten. Weiterhin auffällig sind die langen spitzen Nasen mit ihren Hügeln.
Rosmarinchen ist die Hauptperson, die zu ihrem Geburtstag ihren ersten Zauberstab erhält, also einen Stock mit fünfzackigem Stern. Dabei hatte sie ganz andere Wünsche: Rollschuhe ("... hinfällst ... blutige Nase ...") oder ein Boot ("... ins Wasser ... Kleid schmutzig ..."), denn: "FEEN MÜSSEN IMMER LIEB SEIN. UND ORDENTLICH." Dabei will Rosmarinchen viel lieber eine Hexe sein! Was die alles dürfen!
Als sie das laut ausspricht, kommen selbstverständlich alle Feen herbei und malen nicht nur die schlimmsten Situationen aus, Rosmarinchens Mutter droht sogar mit einem Ausschluss aus der Gemeinschaft: ""Dann kannst du hier nicht bleiben!", rief Mama böse." Einmal ausgesprochen muss die Mutter akzeptieren, dass ihr Mädchen tatsächlich in den Hexenwald fliegt. Das wird keine schlimmen Folgen haben. Im Gegenteil bleibt die Liebe zwischen Mutter und Kind, aber auch die Achtung der Hexen vor dem Neuankömmling, dem man alles beibringen kann und will, was man selbst kann. Eine schöne Botschaft zwischen zwei Wesen, denen man gegensätzliche Charaktereigenschaften zuschreibt.

Die Bilder von Carll Cneut sind so verstörend, wie er sie immer zeichnet. Die Physiognomie der Gesichter ist weder freundlich noch liebenswert. Die langen und spitzen, kegelförmigen Hüte werden weder bei den Feen noch bei den Hexen erklärt, die Wucht von Pflanzen in einigen Bildern ebenso wenig. Auffällig sind die Formen, die durch Weglassen unser Sehempfinden selbstständig ergänzen. Das ist vielleicht optischen Fixierbildern abgeschaut, hier noch künstlerisch überhöht. Toll. Und sehr geschmacksbildend.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.04.2017