#herzleer - was ich noch sagen wollte

Autor*in
Benkau, JenniferGorelik, LenaHeitmann, Tanja u.a.
ISBN
978-3-7891-0495-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
224
Verlag
Oetinger
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Hamburg
Jahr
2017
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
14,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Acht Geschichten erzählen vom Scheitern der Liebe. Jede Geschichte beginnt mit einer Nachricht an den Verlassenen und lädt den Leser so auf den Weg zu dieser letzten Botschaft ein.

Beurteilungstext

Der erste Eindruck ist unvorteilhaft. Ein regnendes oder weinendes Herz, dazu noch der derzeit etwas überstrapazierte Hashtag im Titel, all das lässt eher Klischees als literarische Qualität vermuten.

Dies bestätigen auch fünf der acht Geschichten. Die Idee, die letzte Nachricht an den Beginn jeder Geschichte zu stellen, wirkt bei einigen Geschichten zudem aufgesetzt. Zudem ist das immer wieder gleiche Setting überaus ermüdend. Das uncoole, schüchterne Mädchen lernt unverhofft einen selbstbewussten, exzentrischen Lebemann kennen. Dieser hat in fast jeder Geschichte zottelige, ins Gesicht fallende Haare. Zumindest männliche Leser können sich hier also etwas abschauen. Da der Lebemann aber zu wenig auf andere schaut, zu sehr an seiner Art zu leben hängt, bleibt die jeweilige Liebe eine kurze Episode. Die Höhepunkte sind entweder vorhersehbar oder unvermittelt, niemals jedoch originell.

Das eben Gesagte trifft nicht auf alle Geschichten zu. Die letzte ist zum Beispiel durchaus wertvoll, da hier die Liebe zwischen zwei Mädchen durch das Schließen der innerdeutschen Grenze auseinandergerissen wird. Etwa in der Mitte des Bandes ragt eine düstere Geschichte, "Sockenkonferenz" von Ruth Olshan, mit dem einzigen männlichen Erzähler hervor. Dieser verliebt sich in eine Geflohene, die in der afrikanischen Heimat sexuell misshandelt wurde und nun in der Fremde um Normalität und Halt ringt. Einige Dinge, wie die Interaktion mit der afrikanischen Familie oder das Erlernen des Deutschen, klappen ganz gut. Die Geflohene ist ehrgeizig und fleißig. Dennoch schlägt die schreckliche Vergangenheit auf das Hier und Jetzt des Pärchens durch. Wie das genau geschieht und was das mit dem merkwürdigen Tick zu tun hat, einzelne Socken zu sammeln, ist durchaus spannend. Noch etwas besser gefällt mir die erste Geschichte des Bandes - "Die letzte Nachricht" von Lena Gorelik. Ein Erzähler schwärmt von der Zweisamkeit und man fragt sich, was hier schiefging. Vor allem scheint diejenige Person Schluss zu machen, die die ganze Zeit schwärmt. Erst im Verlauf der Geschichte wird der Leser mit seinem Gender Bias konfrontiert und realisiert, dass sich ein Mädchen unsterblich in ein Mädchen verliebt hat.

Da nur drei bis vier der acht Geschichten gelungen sind, ist der Band eher von durchschnittlicher Qualität. Gerade im Literaturunterricht oder in Lese-AGs kann die Lehrperson aber ebendiese lesenswerten Geschichten herauspicken.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mma; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 13.02.2018

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