Heine. Eine Lebensfahrt

Autor*in
Borstel von, Gaby
ISBN
978-3-95839-452-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Eickmeyer, Peter
Seitenanzahl
64
Verlag
Splitter
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Bielefeld
Jahr
2023
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Heinrich Heine ist SchülerInnen nah durch seine frechen, widerständigen Gedanken und gleichzeitig fällt ihnen der Zugang zu ihm auch immer dann schwer, wenn sie seine Ironie nicht so richtig erfassen und auf seine Lebenswelt beziehen können. Die vorliegende Biographie erlaubt einen ersten Zugang zu dieser, wobei das Cover mit Heine unter einem ausufernden Blumenkranz zu einer Auseinandersetzung mit der augenzwinkernden Selbstkritik des Autors einlädt.

Beurteilungstext

Das Künstlerpaar Gaby von Borstel und Peter Eickmeyer haben im Splitter-Verlag schon mehrere Graphic Novels herausgegeben, vor allem ihre Umsetzung von „Im Westen nichts Neues“ hat Furore gemacht. Dabei muss gesagt sein, dass „Heinrich Heine – eine Lebensfahrt“ nicht wirklich als Comic durchgehen kann, sondern eher als illustrierte Biographie. Dabei finden sich aber ästhetisch durchstylte Gouachen, die das Leben Heines manchmal in ganzseitigen Gemälden, manchmal in kleinen Vignetten oder „Guckkästchen“ vorstellen. Die Biographie beginnt mit dem Ende, der Pariser „Matratzengruft“, und blendet dann zurück zu Kindheit und Jugend in Düsseldorf und folgt der „Lebensreise“- einen Titel eines Heinenschen Gedichts aufgreifend – dann chronologisch. Der Hauptteil des Textes sind autobiographische Schnipsel, Gedichte und andere Originalzitate. Das verweist auf eine äußerst gründliche Recherche der AutorInnen und man hätte sich dann auch noch die Quellenangaben gewünscht, um das Buch auch im Unterricht besser einsetzen zu können. Denn das Ganze ist nicht immer ganz einfach zu lesen und die etwas kindlich anmutende graphische Umsetzung passt für Jugendliche nicht ganz zu den Texten, die von den LeserInnen zum einen einiges an historischem Hintergrundwissen, zum anderen an Kompetenz im Umgang mit den literarischen Texten erfordern. Immerhin lässt sich feststellen, dass didaktisch eingegriffen wird und Fachbegriffe und historische Ausdrücke oft in Klammern erklärt werden oder Bezüge zu der heutigen Situation gezogen werden, etwa wenn es um das Problem der Zensur geht, die vielerorts gar nicht mehr nötig ist, weil die LeserInnen sich in einem Meer von Müll oder Fake News verlieren. All dies verweist darauf, dass das Ganze doch für „die Jugend“ gemacht wurde und nicht nur für Erwachsene, die sich gerne die Illustrationen ansehen (und die dann auch die ästhetischen Zitate von van Gogh bis Picasso einordnen können)?

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Diese Rezension wurde verfasst von RPAK; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 12.04.2023