Heim

Autor*in
Günther, Miriam
ISBN
978-3-423-70884-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
301
Verlag
dtv
Gattung
Krimi
Ort
München
Jahr
2004
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Ich-Erzählerin berichtet über ihr Leben in verschiedenen Heimen.

Beurteilungstext

Schon gleich am Beginn des Buches ergreift eine Betroffenheit von mir Besitz, die ich erst gar nicht so recht in Worte fassen kann. Später wird dann klar, dass die Hoffnungslosigkeit der Ich-Erzählerin diese Betroffenheit in mir ausgelöst hat. Sie kommt mit 13 in ein Heim, in dem sie sich auf keinen Fall heimisch fühlen will. Die - vielleicht? - gut gemeinten Ratschläge der Erzieher ignoriert sie und lässt sich durch nichts dazu bringen, irgendeine Art Verantwortung für sich zu übernehmen. Sie will nicht essen, nicht an gemeinsamen Sitzungen teilnehmen, nicht zur Schule. Alles das scheint aber auch nicht nötig zu sein und das macht mir Probleme, mich mit dem Buch auseinander zu setzen.
Warum kann sie jede Nacht in der Stadt herumstromern, ohne dass sich jemand darum kümmert?
Warum muss sie nicht zur Schule gehen?
Warum braucht sie sich an keine Regeln zu halten?
Im Laufe der Handlung gesteht sich die Erzählerin im Ansatz so etwas wie ein Gefühl für den einen oder anderen Jugendlichen, der sich in ihrem Umfeld befindet. Leider wird sie auch oft von ihnen getrennt. Sei es, weil sie sterben, sei es, weil sie wieder in ein geschlossenes Heim muss. Erst als sie zusammen mit ihren Freunden nach Spanien abhaut, um dort am Strand in den Tag hinein zu leben, kann ich mich in die Protagonistin hineinversetzen. Ansonsten sind mir viele Handlungsstränge unverständlich.
Der Anwalt z.B. arbeitet den ganzen Tag, sieht das Mädchen äußerst selten und ist doch bereit, sie als Pflegekind zu sich zu nehmen.
Auf jeden Fall hat dieses Buch zum Nachdenken und Diskutieren Anlass gegeben und aus diesem Grunde sollte es in keiner Bücherei fehlen.

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Diese Rezension wurde verfasst von esd.
Veröffentlicht am 01.01.2010