Handbuch für junge Spione

Autor*in
Nesquens, Daniel
ISBN
978-3-96704-737-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Oyemathias,
Seitenanzahl
61
Verlag
Die Gestalten Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2022
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
19,90 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein auf den ersten Blick interessant klingendes Buch mit spannendem und ungewöhnlichem Thema, das bei genauerer Betrachtung leider ein wenig enttäuscht.

Beurteilungstext

Viele Kinder interessieren sich für Geheimschriften, verschlüsselte Botschaften und Spione. Das Buch, das als Handbuch daherkommt, richtet sich in lockerem Ton direkt an junge Lesende. Es nennt die Goldenen Regeln des Spion-Daseins (sehr schön als Fenster visualisiert), fordert zum Handeln auf, gibt Tipps, worauf es bei der Verkleidung als Spion ankommt oder hilft bei der Entschlüsselung von Codes. Allerdings ist nicht immer ganz klar, was gemeint ist. Was genau soll notiert werden, wenn es heißt „Schreib mit!“? Bei den Goldenen Regeln findet sich als Zusatz: „Das erste Mal ist es Zufall, das zweite Mal Schicksal und das dritte Mal ist es eine feindliche Handlung“. Auch hier fehlt der Kontext, auf den sich die Aussage bezieht.
Insgesamt finden sich zwar viele, aber dennoch sehr allgemeine Tipps zum Spionage-Dasein. Eingängiger – und auch spannender! – wäre es gewesen, wenn diese auf einen konkreten Spionage-Fall oder verschiedene Situationen bezogen worden wären. So bleibt es blasse Theorie.
Themen werden in der Regel auf Doppelseiten behandelt. Überschaubare Textmengen sind klar von den Illustrationen abgegrenzt. Leider werden selten verwendete Begriffe wie Trenchcoat, Neurowissenschaftler oder Frontallappen nicht erklärt, auch gibt es kein Glossar zum Nachschlagen. Die Schriftart ist gut lesbar, etwas größer hätte sie allerdings hin und wieder insbesondere für Kinder, denen das Lesen noch nicht ganz so leichtfällt, sein können.
Die Illustrationen sind in immer wieder anderen Farben gestaltet, ein einheitliches Farbkonzept ist nicht so recht erkennbar. Teilweise sind die Seiten etwas unübersichtlich gestaltet, wirken ein wenig willkürlich. Dann wieder gibt es liebevolle Details zu entdecken. Warum sich der Illustrator entschieden hat, alle Spione im Buch als Tiere darzustellen, erschließt sich nicht. Spricht das - eher ältere - Kinder, die sich für das Thema interessieren, wirklich an? Die Vorstellung von Spionen der Weltgeschichte in sepiafarbenen Zeitungsauschnitten passt zum historischen Thema, wirkt trotzdem eintönig. Auch die Auswahl der wenigen Fakten zu deren Leben und Tätigkeit überzeugt nicht, die Figuren bleiben blass. Schade!

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Diese Rezension wurde verfasst von ah; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 04.01.2023