Handbuch der Drachenkunde

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Dr. Ernest Drakes Handbuch der Drachenkunde bietet auf über 80 Seiten alles, was ein ordentlicher Student der Drachenkunde für sein Studium braucht. Angefangen von der Bestimmung der unterschiedlichen Arten über Drachenschrift bis hin zu Pflegetipps für kranke Exemplare vermittelt es ein umfassendes Wissen für angehende Drachologen und solche, die es werden wollen.

Beurteilungstext

Zugegeben, Drachen gibt es nicht. Spätestens wenn wir den Kinderschuhen ganz entwachsen sind, lassen wir die langschwänzigen Feuerspeier dort, wo sie hingehören, im Reich der Fabelwesen und Fantasten. Warum sollten wir deshalb das “Handbuch der Drachenkunde” eines zweifelhaften Autors lesen, der allen Ernstes vorgibt, sich diesem Thema wissenschaftlich zu nähern? Die Antwort ist simpel und einleuchtend zugleich - weil es unglaublich viel Spaß macht.
Der fiktive Autor Ernest Drake beschreibt und erklärt auf über 80 Seiten einfach alles, was ein zukünftiger Drachologe während seines Studiums lernen muss. Unterteilt in drei Kapitel mit insgesamt 21 Lektionen vermittelt es den komplexen Lehrstoff umfassend und gut verständlich.
Der erste Abschnitt bietet eine grundlegende Einführung in das Thema und beschreibt die unterschiedlichen Arten, ihr Aussehen und ihre Lebensweise. Ergänzt wird dieser Teil von einfachen Rätseln, Sagen und einer Einführung in die Drachenschrift. Der sich anschließende Aufbaukurs vertieft das bereits Gelernte, beschäftigt sich mit dem Schutz wildlebender Drachen und bietet unter anderem eine Einführung in den Drachenzauber und Vorschläge für eigene Forschungen.
Das letzte Kapitel ist nur erfahrenen Lesern vorbehalten, die die beiden vorangegangenen Abschnitte bereits erfolgreich bearbeitet haben. Es beinhaltet nützliche Tipps für das Ausbrüten und Aufziehen verwaister Drachen und erste Hilfe bei Krankheiten und Verletzungen. Ein kleines Glossar mit den wichtigsten Fachbegriffen und ihren Erklärungen runden das Buch ab.
Die Gestaltung des gesamten Buches ist sehr aufwändig und voller überraschender Einzelheiten. Das Papier wirkt vergilbt, teilweise eingerissen, voller Flecken und Abdrücken von Gläsern. Es ist eindrucksvoll illustriert und die detaillierten fantasievollen Zeichnungen, Karten, Urkunden und Arbeitsanleitungen sind so konsequent umgesetzt, dass sie für einen Moment ernste Zweifel aufkommen lassen, ob es sich bei Drachen wirklich nur um fiktive Lebewesen handelt.
Aufgelockert wird das Thema immer wieder von kleinen Aufgaben, Rätseln, Schreib- und Rechenübungen, an denen besonders jüngere Kinder ihren Spaß haben werden. Kleine Umschläge verbergen Karten oder Ausweise und am Ende befinden sich das Abschlusszeugnis der Gesellschaft der Drachologen sowie etliche Seiten mit bunten Drachenaufklebern, die herausgetrennt und aufgehängt bzw. -geklebt werden können.
Ein herrlicher Spaß für Drachenfreunde oder Liebhaber fantasievoller, liebevoll gemachter Bilderbücher. Vielleicht eine gute Anregung für die nächste Projektwoche seiner Fantasie freien Lauf zu lassen und einmal so ein Buch zu einem fiktiven Thema mit der Klasse selbst zu gestalten. Der Herangehensweise sind keine Grenzen gesetzt und die Kinder können ganz nach ihren Wünschen malen, kleben, basteln, Geschichten schreiben oder Rätsel erfinden.