Hallo Bäume. Ein kleiner Naturführer

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Teaser

Ein kleiner Naturführer zum Wald und zu den Bäumen. Im Taschenformat kann das Buch problemlos auf einen Waldspaziergang mitgenommen werden und an Ort und Stelle zur Bestimmung von Baum, Blatt und Baumfrüchten dienen. Drei Aktivitätstipp ermuntern zu vertiefter Auseinandersetzung mit dem Thema. Leicht verständlich bietet das Buch genügend sachdienliche Information.

Beurteilungstext

„Habt Ehrfurcht vor dem Baum. Er ist ein einziges großes Wunder.“ Dieses Zitat von Alexander von Humboldt setzt Nina Chakrabarki an den Beginn ihres kleinen Naturführers „Hallo Bäume“. Für kleine aber auch größere LeserInnen findet sich alles, was ein Baum ist und was ihn beschreibt, kompakt auf 48 Seiten dargestellt. Ein Baum besteht aus Wurzeln, Stamm, Blättern, Ästen und der Baumkrone. Manche Bäume werden sehr alt oder auch sehr hoch; manche werfen Laub ab, andere bleiben immergrün. Bäume kann man anhand ihrer Samen, ihrer Blattformen und Früchte unterscheiden. Im Herbst färben sich die Blätter bunt. Die Autorin verweist über die Baumbiologie hinaus auf Mythen rund um ausgewählte Bäume. Als Basteltipp empfiehlt sie das Drucken mit Blättern. Bäume verbreiten sich durch unterschiedliche Samen, die zu Schößlingen heranwachsen. Selbst ausprobieren lässt sich das mit einem Avocadokern. Ein Waldspaziergang lässt sich nutzen, um Baumrinden durchzupausen. Die Autorin regt an, selbst einen Baum – z.B. Haselnuss – zu pflanzen. Die einfachen, kindgerechten, naturfarbenen Zeichnungen verdeutlichen die einzelnen Charakteristika der Bäume gut. Von Kindern können sie zudem prima nachgemalt werden. – Ein insgesamt empfehlenswertes Buch, das etwas kleiner als DIN A5 eine einfache, sachkundlich stimmige Einführung in die Welt der Bäume gibt. Das Buch ist durchaus anspruchsvoll. So finden sich zu den genannten Bäumen neben den deutschen auch die lateinischen Namen. Es werden Fachbegriffe und schwierige Wörter wie Blattspreite, Mittelader, Chlorophyll, Carotine, Anthocyane, Chilenische Araukarie, keltische Mythologie und Druidenstäbe verwendet.
Die konzeptionelle, charmante Idee, auch jüngere Leser und Leserinnen mit elaborierten Begriffen zu konfrontieren, wird leider nicht konsequent durchgehalten. Im Hinblick auf das Anforderungsniveau des Buches ist es eine Unterforderung, wenn Kinder lediglich aufgefordert sind, Rinde im Wald abzupausen – und sie nicht auch angeleitet werden, Rindenbilder nach Baumart zu unterscheiden. Die Autorin hätte auch gern vermitteln dürfen, dass das Chlorophyll im Herbst nicht „nicht produziert“, sondern zur weiteren Verwendung eingelagert wird. Gern hätte auch die Unterscheidung von Flach- Herz- und Tiefwurzlern zugefügt sein dürfen, zumal die weniger bekannten Luftwurzeln erwähnt werden.
Die zweimalige Verwendung des Begriffs „kacken“ passt stilistisch leider nicht in die sonst sorgfältige Gestaltung der Textsprache. Trotz dieser Anmerkungen ein insgesamt sehr gut geeignetes Buch, um eine kleinere – aber auch größere – Leserschaft zu Streifzügen durch den Wald zu verlocken, den Blick für Details zu schärfen und ein Verständnis für den notwendigen Baumschutz zu entwickeln. Wer Lust bekommt, mehr dieser mit ca. 11€ preisgünstigen Pocketguides anzuschaffen, findet eine ganze Reihe der von Nina Chakrabarki geschriebenen und gezeichneten kleinformatigen Sachbücher zu weiteren Naturthemen.