Guns and Swords

Autor*in
Nowacki, Nina
ISBN
978-3-426-53004-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
186
Verlag
Gattung
Fantastik
Ort
München
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In einer anderen Welt zur Zeit der Industrialisierung.
Der junge Offizier Isaac Morrison begleitet den Prinzen des Königreichs Érole zur Insel Elba. Er ist während der Überfahrt für die Sicherheit des Thronfolgers verantwortlich. Unterstützt wird er dabei von dem Kapitän des Schiffes, dem mysteriösen Raidon Haynsworth. Doch schon bald beginnt Isaac an der Vertrauenswürdigkeit des Kommandanten zu zweifeln. Ist Haynsworth einer der Rebellen, die gegen die Krone sind?

Beurteilungstext

Ein Manga in japanischer Tradition, erdacht und gezeichnet von einer jungen deutschen Illustratorin. Kann dies funktionieren?
Durchaus. Nina Nowackis Schwarzweiß-Bilder sind minimalistisch, aber stimmungsvoll gezeichnet und auf den Seiten des Buches individuell arrangiert. Unterschiedliche Perspektiven und Einstellungen, inspiriert von Filmästhetik, vermitteln eine dynamische Sicht auf das Geschehen, den Inhalt. An die bahnbrechende grafische Ästhetik, die Tsutomu Nihei mit seiner Blame-Reihe und den Folgeserien entwarf, kommt Guns and Swords jedoch nicht heran. Dafür sind Figuren, Schauplätze und Perspektiven zu konventionell ausgefallen und auch die Story, die das Hauptmanko des Mangas darstellt, ist zu vorhersehbar.
Wir lernen die beiden Protagonisten gleich zu Beginn der Geschichte kennen, auf den wenigen Farbseiten des Buches. Mit ihren langen Haaren, der schlanken Figur und hautengen Kleidung wirken sie wie typische Helden aus Final Fantasy-Videospielen, nur die europäischer wirkenden Gesichtszüge unterscheiden sie von japanischen Manga-Figuren. Der junge Offizier Isaac Morrison soll den Prinzen des Königreichs Érole, einen verzogenen und verwöhnten jungen Mann, zur fernen Insel Ebla geleiten. Der Kapitän des Schiffes, Kommandant Raidon Haysworth, soll ihn dabei unterstützen. Isaac hegt seit ihrem ersten Zusammentreffen eine Abneigung gegen Haysworth. Der Kommandant erscheint ihm merkwürdig, geheimnisvoll, bedrohlich, dennoch muss er ständig an ihn denken. Schon bald nimmt die Handlung homoerotische Züge an. Ein wenig Magie und Mystizismus, ein Überfall von Rebellen, Kämpfe, Blut - dies alles wirkt überkonstruiert, willkürlich aneinandergereiht als Legitimation für die Verführung Isaacs durch den Kapitän. Letztendlich bleiben auch alle Fragen, mit denen der Leser im Verlauf der Handlung konfrontiert wird, unbeantwortet, wobei zu anzumerken ist, dass weitere Bände folgen sollen.
Guns and Swords macht es dem Leser nicht leicht: Zum einen sind die gelungenen Zeichnungen positiv hervorzuheben, dagegen sprechen die konstruierte Handlung und einige Dialogschwächen ("Erledige deine Arbeit, Mizu. Sonst werden andere Saiten aufgezogen."), die nicht zur gewollten Epik des Mangas passen. Für Leser ab 14 Jahren ist Guns and Swords als Debut-Veröffentlichung der jungen Illustratorin mit Einschränkungen empfehlenswert.

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Diese Rezension wurde verfasst von ako.
Veröffentlicht am 01.01.2010