Großvaters Walnuss

Schlagwörter

• Familie
• Flucht
• Natur
• Tod/Sterben

Teaser

Emilia bekommt von ihrem Großvater eine Walnuss geschenkt. Was für eine Tradition sich hinter diesem Geschenk verbirgt, erfährt sie in einer Geschichte. Eine die von Liebe, Wachstum, und Wandel handelt. Kurzum es geht um dem Kreislauf des Lebens und schließlich auch um das Abschiednehmen.

Beurteilungstext

Emilia lebt zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Großvater. Ihr Großvater erzählt ihr gerne Geschichten. In dem Buch von Ammi-Joan Paquette nimmt uns die Autorin mit, wie Emilia der letzten Geschichte ihres Großvaters lauscht. Eine Walnuss verbindet die jeweiligen Familienmitglieder - so auch Emilia. Aus Erzählung wird Wirklichkeit. Eine Reise beginnt, die der Walnuss, aber auch die letzte des Großvaters. Für ihn ist die Zeit gekommen sich zu verabschieden, denn er wird bald sterben. "Seine Batterien sind leer", wie die Autorin so passend schreibt. Doch zuvor berichtet er noch seiner Enkelin, wie eine Walnuss, die aus seiner fernen Heimat stammt, den Weg in den Garten fand und zu einem beachtlichen Baum heranwuchs.
In der Illustration ändern sich hin und wieder die Farben: Wird von Vergangenem geschrieben, wechseln die Farben von bunt zu braun-rot Tönen. Auch füllt das Bild nicht mehr die ganze Seite.
Die Geschichte nimmt ihren Lauf, die Jahreszeit Herbst naht, es wird dunkel und kalt. Mit dem Fallen der Blätter nimmt der Kreislauf des Lebens seinen Lauf. Der Großvater stirbt. Doch eines bleibt: die Liebe zum Opa, die Erinnerung an ihn und der gemeinsam beim Heranwachsen beobachtete Walnussbaum sowie Emilias Baum, der nun seinen Platz im Garten neben den anderen Bäumen bekommt.

Nach jeder stillen und dunklen Phase folgt auch wieder Sonnenschein und Wachstum, so auch in dieser Geschichte. Wie die Trauer bewältigt wird, bleibt ungewiss, darum geht es in diesem Buch nicht. Vielmehr wird deutlich, es geht um den Umgang mit Erinnerungen, wenn uns jemand verlassen hat. Es ist klar: etwas bleibt.
Die verschiedenen Themen, die in diesem Buch angesprochen werden, umfassen Familie, Abschied, Sterben, Erinnerung, Flucht/Migration und Resilienz. Das Buch eignet sich gut zum Vorlesen für jüngere Kinder, etwa ab 4 Jahren und ermöglicht Vorleser:in und Zuhörer:in miteinander ins Gespräch zu kommen. Großvaters Walnuss weist eine einfache Erzählstruktur auf. Die schönen, malerischen Illustrationen unterstreichen das Geschriebene, helfen sich zu konzentrieren und erwecken Lust auf das Weiterblättern und lesen.
Empfehlenswert insbesondere für diejenigen, die mit ihren Kindern über den Lauf des Lebens und das nahende Ende ins Gespräch kommen wollen.