Große und kleine Schätze der Natur: Pflanzen

Autor*in
Hoare, Ben
ISBN
978-3-8310-4695-9
Übersetzer*in
Sixt, Eva
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
McKean, Kaley
Seitenanzahl
192
Verlag
Dorling Kindersley
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
München
Jahr
2023
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
24,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ausgesuchte Blumen und Bäume von weltweit werden mit ihren ausgefeilten und verblüffenden Fortpflanzungs- und Überlebensstrategien vorgestellt. Hierbei richtet sich der Focus auf jeweils bestimmte pflanzliche Anteile wie etwa Blätter, Stämme, Wurzeln, Blüten, Früchte, Samen. Ganz anschaulich und doch unspektakulär eröffnet sich eine sensible Pflanzenwelt als ein liebens- und schützenswerter Raum für den Menschen.

Beurteilungstext

Einführend werden die Pflanzen in ihrer Wichtigkeit für Mensch und Klima vorgestellt: Fotosynthese, Sauerstoffbildung, Ernährung. Zum besseren Verständnis wird vorbereitend auf die allgemeine Biologie der Pflanze (Aufbau und Fortpflanzung) kurz eingegangen.
Im speziellem Buchteil wählt der Autor von den rund 400 000 Pflanzenart rund 80 Arten aus, deren außergewöhnlichen und verblüffenden Eigenschaften er an den pflanzlichen Bestandteilen Blättern, Stängel/Baumstämme, Wurzeln/Zwiebeln, Blüten, Früchte/Zapfen und Samen/Nüsse festmacht.
Diese pflanzlichen Superleistungen lassen sich beispielsweise unter den Aspekten Arterhalt, Selbstschutz und Nutzern für den Menschen beschreiben:
Die Fortpflanzung dienst dem naturgewollten Arterhalt und erfolgt, wie auch in der Einführung angesprochen, über das Zusammenführen von männlichem und weiblichem Samen, also der Bestäubung. Um dieses Ziel zu erreichen etwa schließt die Lotosblüte den bestäubenden Käfer mit ihren Blütenblättern ein und lässt ihn erst dann wieder frei, wenn er mit Pollen überhäuft ist und diese dann weiter verbreiten kann. Der Mammutbaum mit seinen großen Blättern fängt sehr viel Sonnenenergie auf und hat eindeutig einen Standvorteil gegenüber kleineren Pflanzen. Der Titanenwurz erhitzt seine 3 m lange Blüte auf die Körpertemperatur eines Menschen und verbreitet somit besser einen Aasgeruch, welcher die Bestäuber anlockt. Selbstschutzes bedeutet für die Eibe Gegendrohung mit einem körpereigenem Gift, gleichermaßen schützt sich die Rose mit ihren Dornen vor Fressfeinden. Die Mimose schützt sich, indem sie ihre Blätter zu einem unauffälligem, unansehnlichem Blatt zusammenfaltet. Der Kaktus überlebt die Dürrehitze, indem er große Wassermengen vorhält. Der Lotossamen ist nach 1000 Jahren noch keimfähig. Dem Menschen und Tier bedeutet die Pflanze eine lebenswichtige Sauerstoffspenderin (Umwandlung von Kohlendioxid in Sauerstoff). Umgekehrt dient das Seegras als Speicher für das Klimagas Kohlendioxid. Mit Hilfe des Wurzelwerks der Feigenbäume lässt der Mensch den Baum Brücken bauen. Dem Elefanten dient der Affenbrotbaum als Wassertankstelle.
Das Glossar und Register ermöglichen dem Leser ein vertiefendes Buchstudium und Leserfreuden.
Der Text und die farbenkräftigen Illustrationen (Fotos und Zeichnungen) stehen in einem harmonischem Verhältnis zueinander. In der Gesamtdarstellung entsteht der Eindruck, dass so manche Pflanze als eine kleine Persönlichkeit daherkommt, die sich der Umwelt gegenüber zu behaupten und zu überleben weiß ("Pflanzen kümmern sich sorgfältig um ihre Samen. Sie verpacken sie ..."). "Die Würgefeige "kapert" andere Bäume und bringt sie um.
"Keine anderen Lebewesen können ohne Pflanzen leben." Diese eingangs erhobene Feststellung kann der Leser nach dem Studium des Buches vollauf nachempfinden. Nun erst versteht er auch die symbolische Goldkolorierung der äußeren Buchseiten und vernimmt einen stillen Appell an das pflanzenfreundliche Verhalten des Menschen. Ein Buch zum Schmökern, Staunen und zur Selbstbesinnung!

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Diese Rezension wurde verfasst von Gierlich35; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 17.07.2023