Großartige Tiere - Die größten, schnellsten und stärksten ihrer Art

Autor*in
Fitchard, Felicity
ISBN
978-3-8310-4617-1
Übersetzer*in
Sixt, Eva
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Long, Daniel
Seitenanzahl
64
Verlag
Dorling Kindersley
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
München
Jahr
2023
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreVorlesen
Preis
19,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ungeahnte Eigenschaften und Fähigkeiten von Tieren kommen in Bild und Text anschaulich zur Darstellung und werden in den menschlichen Alltag hinein projiziert. Der Hintergedanke dieses Buchers lässt den außergewöhnlichen, doch zugleich Erfolg versprechenden Versuch vermuten, dass der moderne Mensch dem Tierschutzgedanken näher gebracht werden soll nach dem Motto: Tierische Rekorde zählen und verdienen Respekt und Anerkennung.

Beurteilungstext

Tiere aller Art werden in verschiedenen Kategorien bezüglich Größe, Gewicht, Schnelligkeit, Fähigkeiten, Nahrungsaufnahme vorgestellt und z.T. auch mit lustigen Bezeichnungen wie "Rasante Flieger", "Kleiner Meisterflieger", "Lange Zungen", "Kolossale Brummer"belegt, welche auf die individuellen Rekordeigenschaften oder -fähigkeiten hinweisen.
So etwa unter der Kategorie "Groß" treten natürlich der Elefant, die Dickhäuter Nashorn und Flußpferd auf. Erstaunlich - das große Elefantenohr fungiert als Kühlsystem und die Elefantensohlen als Sensor für Vibrationen. Das ausgewachsene Nashorn wiegt mit 3 Tonnen fast so viel wie ein SUV-Auto.
Kategorie "Lang und weit" : Hierzu zählen die größenmäßig lange Tiere wie etwa das Krokodil, der Komodowaran und die 6 Meter lange Netzpython, die ein ganzes Schwein an einem Stück verschlingen kann! Die Küstenseeschwalbe legt in ihrem Leben Entfernungen zurück, welche einem 60-maligem Flug um die Erde entsprechen. Längenmäßig lange "Krabbeltiere" wie etwa die 60 Zentimeter große chinesische Stabschrecke tarnt sich als Zweig oder Ast eines Baumes und ist so vor Fressfeinden sicher. Der Mauersegler ernährt sich im Flug ohne Zwischenlandung von Insekten bei einer Fluggeschwindigkeit von über 100 km/h.
Zahlenmäßige Aussagen wie etwa Geschwindigkeiten oder Entfernungen sind nachvollziehbar, denn die Vergleichsmaßstäbe sind dem modernen Alltag entnommen. So etwa kann die Laufgeschwindigkeit eines Schimpansen mit glaubhaft 24 km/h nachvollzogen werden. Wie der Hubschrauber in der Luft vermögen auch fliegende Insekten mit 2 Flügelpaaren in der Luft stehen zu bleiben oder gar rückwärts zu fliegen zwecks Bestäubung von Blüten. Der kleine Kugelspringer, ein sechsfüßiges Insekt, katapultiert sich in Sicherheit, wenn Gefahr droht. Im Sprung rotiert er dabei mit 22 400 Umdrehungen pro Minute. Zum Vergleich: Die Rotorblätter eines Hubschraubers kommen lediglich auf 600 Umdrehungen pro Minute. Das Chamäleon fängt mit seiner langen Zunge Insekten binnen einer Hundertstel Sekunde. Für den Ungläubigen: Derartig schnelle Bewegungen können im Film unter Zeitlupe nachgemessen werden.
Einen weiteren Rekord aus der Chemie stellt die ungeahnte Verteidigungsstrategie des kleinen Bombardierkäfers dar, der sich mit 500 stinkigen Chemiebomben pro Sekunde gegen einen Angreifer zur Wehr setzt. Der Tiefenrekord: Pinguine schaffen Tauchgänge bis unglaubliche 480 Meter Tiefe.
Insgesamt sind die verständlich formulierten Texte ansprechend, die Zeichnungen vereinfachend stilisiert und zumeist in beige-grünem Grundton gehalten. Aus Anschauungsgründen wird auf die Einhaltung von Größenrelationen verzichtet, so dass z.B. das Chamäleon ebenso groß erscheint wie die Klapperschlange. Diverse Klappbilder versprechen den kleinen Lesern/Zuhörern spannendes Raten und Entdeckerfreuden. So kommen die Giraffe oder das Leistenkrokodil sprichwörtlich groß raus, gleichermaßen auch die Klapperschlange vor und nach ihrem tödlichem Biss. Das zweiseitige Glossar erläutert spezielle Begriffe aus der Tierwelt.
Bereits Kinder im Vorschulalter werden ihre Freude an den großformatigen Bildern haben und die (vor)gelesenen Texte zum Teil auch schon verstehen. Der moderne, zumeist leistungsorientierte Mensch dürfte sich mit dieser vergleichenden Art der Darstellung ebenfalls angesprochen fühlen und dank viele Erkenntnisgewinne vermehrten Respekt vor der Natur entwickeln - gefühlt im Sinne des Naturschutzgedankens.

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Diese Rezension wurde verfasst von Gierlich35; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 06.05.2023