Greta

Autor*in
Zeevaert, Sigrid
ISBN
978-3-86429-571-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Möltgen , Ulrike
Seitenanzahl
176
Verlag
Tulipan
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
München
Jahr
2023
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Gleich vorab: Nein, es geht nicht um „die“ Greta und nicht um Klimawandel und Umweltschutz.
Es geht um Jonah, Jamila und – Greta.

Beurteilungstext

Greta lebt mit ihrer Mutter allein. Sie ist völlig überrascht, als die ihr ankündigt, mit ihr ein paar Tage in den Urlaub zu fahren, zu einer lange nicht mehr gesehenen Freundin und deren beiden Kindern. Greta glaubt es kaum, ist ihre Mutter doch immer nur für ihre Arbeit da, hat für die Tochter kaum Zeit.
Sie fahren tatsächlich, kommen in ein abgelegenes Haus an einem traumhaften See. Die Freundin lebte lange Jahre in Afrika, ist mit ihren beiden Kindern ohne deren afrikanischen Papa zurückgekommen.
Die kleine Tochter ist sofort von Greta begeistert, der gleichaltrige Jonah verhält sich mürrisch, verschlossen, rätselhaft.
Lange Zeit erwartet man, irgendein Geheimnis über ihn offenbart zu bekommen, aber allmählich wird klar: Er ist „nur“ misstrauisch, befürchtet auch von Greta Ablehnung und Diskriminierung aufgrund seiner Hautfarbe.
Nur allmählich kommen die beiden sich näher, vertrauen einander und gehen gemeinsam auf Aktion gegen einige Jungen im Dorf, die Jonah und jetzt auch Greta – als dessen Freundin - regelmäßig mobben.
Die Geschichte liest sich flott, ist in leichtem Erzählstil geschrieben.
Man kann sich in die Kinder gut hineinversetzen und ist gemeinsam mit Greta geschockt, als auch die Eltern der Jungen Jonah mit eindeutigem Bezug auf seinen Migrationshintergrund beschimpfen und unredliche Absichten unterstellen.
Leider bleibt der Versuch der beiden Kinder, den Widersachern richtig die Meinung zu sagen, im etwas unklaren Versuch hängen. Greta hat eine tolle Idee, aber die erfährt man nicht und deren Wirkung auf die Jungen auch nicht. Da hat die Autorin eine Chance vergeben.

Das Cover zeigt in zarten Aquarellfarben die beiden Kinder am See, im Buch ist der Text durch schwarz-weiß-Illustrationen ergänzt.

Ansonsten ein lesenswertes, unterhaltsames Buch, in dem neben Diskriminierung, Mobbing, Freundschaft, erste Liebe, Urlaub und Sonne auch das Gefühl für die wunderschöne Natur vermittelt wird.

Bücher der Autorin wurden in viele Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet, in der Datenbank der AJuM finden sich zahlreiche Rezensionen.
Warum sie sich für den irritierenden Buchtitel „Greta“ entschieden hat, bleibt ihr Geheimnis.

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Diese Rezension wurde verfasst von Dagmar Pliefke; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 31.03.2023