Götz von Berlichingen

Autor*in
ISBN
978-3-939375-28-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
Verlag
Hörcompany
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2007
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zum Inhalt siehe die Rezension des gleichnamigen Buches im Kindermann Verlag

Beurteilungstext

Armin Rohde hat es verstanden, in seiner Lesung die Figuren plastisch zu gestalten und das Geschehen spannend vor den Ohren und Augen des Zuhörers ablaufen zu lassen. In neun Erzähleinheiten, die dem Buch eng folgen und besonders eindrucksvoll für den jungen Hörer sind, wenn er dabei die ausdrucksstarken Illustrationen des Buches betrachten kann, erzählt er die Geschichte des wohl bekanntesten deutschen Ritters, der mit dem Wort "Freiheit" auf den Lippen starb. Musikalische Untermalung zu Beginn und am Ende stimmt in die Zeit ein. Der Zuhörer fiebert mit Götz und seinen Getreuen, empört sich über den Verrat, leidet bei seinem Tod.
Diese neun Handlungseinheiten werden abgerundet durch die Lesung von vier Originalauszügen aus dem Werk Goethes, zwei aus dem ersten Akt, eine aus dem dritten Akt und dann natürlich die Stelle mit dem berühmtesten aller Zitate, das bereits in der von Goethe überarbeiteten Fassung von 1773 durch drei Punkte ersetzt war. Diese Original-texte sind in dem der Cd beiliegenden Booklet nachlesbar.
Es bleibt die Frage, ob der Verlag sich (und dem Zuhörer) mit diesen vier Stücken wirk-lich einen Gefallen getan hat; die Absicht war wohl, in die Sprache Goethes selbst einzuführen. Doch Barbara Kindermann hat eben diese Goethesche Sprache in ihrer brillanten Nacherzählung wesentlich treffender eingefangen als diese Hörspielszene mit verteilten Rollen, in denen vor allem der kindliche Leser, Götz' Sohn Karl, seine Langeweile oder sein Unverständnis nicht verbergen kann. Der Text wirkt auswendig gelernt, mehr oder weniger mit aufgesetzter Betonung heruntergebetet. Sooo kann man ganz sicher einem Jugendlichen das Werk Goethes nicht nahe bringen - und das ist schade, denn die Szenen zerstören den positiven Eindruck, den die Lesung selbst hinterlassen hat.

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Diese Rezension wurde verfasst von avn.
Veröffentlicht am 01.01.2010