Gib alles, kleiner Löwe!

Schlagwörter

• Außenseiter
• Freundschaft
• Streit/Konflikt

Teaser

Die Geschichte von Leo, der mit Mobbing konfrontiert wird, Trost bei seiner (imaginären) Freundin Ellie findet und mit lautem Gebrüll über sich selbst hinauswächst.

Beurteilungstext

Die Erzählung beginnt mit Leo, der täglich mit dem Fahrrad zur Schule fährt und dabei von seinen Mitschülern verspottet wird. Die Dialoge zwischen den Charakteren illustrieren deutlich das Mobbingverhalten, dem Leo ausgesetzt ist, während er versucht, seinen Ängsten zu trotzen und sich selbst zu behaupten. Als Leo in den See stürzt, wird er von Ellie, einem (wie sich am Ende herausstellt imaginären) Elefanten gerettet, der fortan eine wichtige Rolle in seinem Leben spielt. Ellie ermutigt Leo dazu, neue Dinge auszuprobieren und sich seinen Ängsten zu stellen, was eine positive Botschaft von Mut und Selbstvertrauen vermittelt. Die zarte Freundschaft zwischen Leo und Ellie ist herzerwärmend und unterstreicht die Wichtigkeit von Freundschaft und Zusammenhalt in schwierigen Zeiten.
Allerdings fehlt es der Geschichte an einer kritischen Reflexion über das Mobbingverhalten der Mitschüler und dessen Konsequenzen. Obwohl Leo schließlich den Mut aufbringt, sich gegen das Mobbing zu wehren, indem er seine Mitschüler zur Rede stellt, bleibt die Auflösung des Konflikts oberflächlich. Es wird nicht deutlich, wie sich die Beziehung zwischen Leo und seinen Mitschülern nach dieser Konfrontation entwickelt. Die Geschichte endet mit dem Verschwinden von Ellie, ohne dass Leo eine nachhaltige Lösung für sein Mobbing-Problem gefunden hat.
Der Schreibstil ist einfach, zugänglich und ansprechend. Lomp verwendet kurze Sätze, häufig wörtliche Rede und klare Beschreibungen, die es jungen Lesern leicht machen, der Geschichte zu folgen und sich mit den Charakteren zu identifizieren.
Der Leser kann sich leicht in Leos Lage versetzen und seine Ängste, aber auch seinen Mut nachempfinden.
Die Illustrationen sind lebendig und großflächig gestaltet, was es den Lesern ermöglicht, sich in die Welt von Leo und seiner imaginären Freundin Ellie hineinzuversetzen. Die Farbpalette ist bunt und einladend, was eine freundliche Atmosphäre schafft. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und ihre Gesichtsausdrücke spiegeln ihre Emotionen wider - von Leos anfänglicher Unsicherheit bis zu seinem stolzen Lächeln, wenn er neue Herausforderungen meistert. Ellie, die imaginäre Freundin, ist mit viel Fantasie und Kreativität dargestellt, was ihre Rolle als Unterstützerin und Motivatorin unterstreicht. Die Illustrationen fangen die Landschaften und Szenen perfekt ein, sei es der steile Hang, den Leo mit seinem Fahrrad hinunterfährt, oder Leos Lieblingsort, oben auf dem Berg. Insgesamt tragen die Illustrationen maßgeblich dazu bei, die Botschaften von Mut, Freundschaft und Selbstvertrauen zum Leben zu erwecken.
Obwohl das Thema Mobbing sensibel behandelt wird, fehlt es an einer kritischen Reflexion über die Handlungen der Mitschüler und deren Konsequenzen. Konflikte und Emotionen werden zwar angesprochen, aber nicht tiefgründig genug ausgearbeitet. Die Beziehung zu Ellie, als Symbol für Mut und Selbstvertrauen, bietet zwar eine positive Botschaft, jedoch wird die Realität des Mobbing-Erlebnisses nicht vollständig aufgelöst. Die Geschichte hinterlässt leider ein Gefühl der Unvollständigkeit.