Gesucht: Eierdieb

Autor*in
Lecher, Doris
ISBN
978-3-907588-91-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Thalmann, Isabel
Seitenanzahl
28
Verlag
Bajazzo
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2008
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Hühnerkrimi: Ausgerechnet ihr erstes Ei wird gestohlen. Huhn Karlotta ist untröstlich. Zusammen mit Hund Harri macht sie sich auf der Suche nach dem Dieb - Anhaltspunkt: "große, graue, geschickte, grausige Pfote mit Krallen daran".

Beurteilungstext

Das arme Huhn Karlotta: Da hört sie gerade ein erstes leises Piepen aus ihrem Ei und herhebt sich in voller Erwartung, da wird ihr doch glatt in diesem Moment das Ei gestohlen. Nur eine Pfote, grau, groß und grausig mit Krallen, bietet dem traurigen Huhn einen Anhaltspunkt, wer der Dieb gewesen sein könnte. Gut, dass Hund Harri auf die Hühner aufpasst. Gemeinsam ziehen Hund und Huhn los, um den gemeinen Dieb zu fassen. Ihr Weg führt sie zum Wildschwein, zum Fuchs, zum Dachs, zum Eichhörnchen, zum Marder, zum Biber, zum Fischotter und sogar zur Eule, aber niemand besitzt die richtige Pfote, um als Eierdieb entlarvt zu werden. Die Tiere schließen sich dem Huhn an, um den Täter zu finden. Gerade tröstet der Uhu das Huhn, es werde bald ein neues Ei kommen, da rumpelt es plötzlich in einer Mülltonne. Hervor kommt ein Waschbär, der von allen dank seiner großen, grauen Pfoten sofort als Dieb erkannt und überführt wird. Doch es kommt ganz anders, als die Tiere denken: Denn es stellt sich heraus, dass der Waschbär sich um das kleine Küken, das er liebevoll Kwikwi nennt, gekümmert hat. Das Küken nennt den Waschbären auch sofort Papa, als es auftaucht. Fortan lebt der Waschbär zusammen mit den Hühnern im Stall.
Doris Lecher hat ein spannendes Bilderbuch mit überraschendem Ende verfasst. Huhn und Hund begeben sich gemeinsam auf die Suche und bilden dabei durch ihre äußerst gegensätzlichen Charaktere und Darstellung ein ungewöhnlich witziges Paar ab. Es wird immer wieder deutlich, dass die einzelnen Tiere, die sie besuchen, durchaus an dem Huhn oder an Eiern als Nahrung interessiert sind (Gut, dass Wachhund Harri die arme Karlotta beschützt!). Aber stets wird deutlich, dass dies zur Lebensart von Tieren gehört, die sich ernähren müssen . Es wird vermittelt, dass Tiere nicht aus Bosheit andere Tiere oder Eier essen, sondern zur Arterhaltung. Auf diese Weise wird den Kindern im Buch vermittelt, dass "Fressen und Gefressen werden" wichtiger Bestandteil der Natur sind. Anders präsentiert sich das Ende. Hier wird eine Beziehung zwischen einem Waschbären und dem kleinen Küken dargestellt, die sich direkt auf die Beziehung zwischen dem Waschbären und den Hühnern im Stall überträgt, der fortan in geselliger Runde mit den Hühnern lebt (wenngleich sich ein Waschbär ja eigentlich doch von Eiern ernährt). Das Ende wirkt dadurch recht kitschig. Schön wiederum, dass die einzelnen Tiere, abgesehen von den süßen Küken, ohne Verniedlichung, aber mit Charakter gezeichnet worden sind. Die Bilder sind übersichtlich, mit viel Liebe zum Detail gezeichnet und regen zum Erzählen und Vermuten an.
Ein lustiges, ungewöhnliches Buch für Kinder zwischen 4-8 Jahren und natürlich auch alle großen Krimi- und Bilderbuchfans.

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Diese Rezension wurde verfasst von AS.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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